pts20030616033 in Business

FXFIN - Währungskommentar

FXFIN - Spezialist für Fremdwährungskredit und Vorsorgewohnung


München (pts033/16.06.2003/13:36) Der FXFIN Währungskommentar stellt spezifische Marktinformationen für Fremdwährungskreditnehmer bereit und gibt einen Überblick über die wichtigsten ökonomischen Veränderungen der Volkswirtschaften Japans, der Schweiz und der USA.

EUR/JPY

Die wirtschaftlichen Aussichten Japans trüben sich wieder mehr ein. Im ersten Quartal stieg das Bruttoinlandsprodukt um hauchdünne 0,1 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Im vierten Quartal wuchs das BIP noch um 0,5 Prozent. Im abgelaufenen Fiskaljahr, das im März zu Ende gegangenen ist, verzeichnete die japanische Wirtschaft noch ein Wachstum von 1,6 Prozent. Die Industrieproduktion musste im April mit einem Minus von 1,5 % zum Vormonat einen deutlicheren Rückgang hinnehmen als erwartet. Ungeachtet dessen bleibe die Preise auf Sinkflug, die Verbraucherpreise sanken im April im 43. Monat in Folge (!) um 0,3 Prozent.

Damit die Export lastige Wirtschaft nicht zusätzlich durch steigende Yen Kurse unter Druck gerät, hat die japanische Notenbank im Mai in einem enormen Ausmaß am Devisenmarkt interveniert. Im Auftrag des Finanzministeriums investierte die BOJ in nur einem Monat rund 28 Mrd. Euro, lies aber offen, welche Währungen gekauft wurden. Bereits in den ersten drei Monaten des Jahres hatte die Notenbank 18 Mrd. zur Schwächung des Yen investiert. Unterdessen hat die Zentralbank bei der letzten Sitzung beschlossen, die Geldpolitik unverändert zu lassen, und den Geldmarkt weiterhin mit hoher Liquidität zu versorgen.

EUR/CHF

Die Schweizerische Wirtschaft befindet sich nun offiziell in der Rezession. Nach gängiger Definition ist dies bei zwei aufeinander folgenden Quartalen mit schrumpfender Wirtschaftleistung der Fall, was in der Schweiz nun eingetreten ist. Wie das Staatssekretariat für Wirtschaft, Seco, erklärte, sank das Wirtschaftswachstum im ersten Quartal mit einer annualisierten Rate von 1,0 Prozent gegenüber dem Vorquartal, nach minus 0,7 Prozent revidiert im vierten Quartal 2002. Hauptverantwortlich war die schwache Entwicklung der Exporte, wo ein Minus von 9,3 Prozent verzeichnet wurde. Dies konnte auch nicht mehr durch den an sich robusten privaten Konsum wett gemacht werden.

Unterdessen zeichnet sich vorerst keine Besserung ab. Das von der Konjunkturforschungsstelle KOF monatlich ermittelte Konjunkturbarometer, dass aufgrund vom Umfragen in Unternehmen die Stimmung für die künftige Geschäftsentwicklung beleuchtet, ist neuerlich gefallen. Die Schweizerische Nationalbank hat bei der letzten geldpolitischen Lagebeurteilung Mitte Juni die aktuelle expansive Geldpolitik bestätigt. Die Notenbank will das Zinsniveau mit 0,25 Prozent bei nahe Null halten, und erwartet für das laufende Jahr eine Inflationsrate von 0,6 Prozent.

EUR/USD

Die europäische Zentralbank EZB hat erwartungsgemäß die Leitzinsen gesenkt. Mit einer Zurücknahme von 0,5 Prozent von 2,5 Prozent auf 2 Prozent ist nun das tiefste Niveau seit 1945 erreicht. Die Notenbank hat auf die sich verschlechternden Wirtschaftsaussichten reagiert. Der Aufwertungsdruck auf den Euro, sowie das verringerte Wirtschaftswachstum hat die Inflationsrisiken sinken lassen, woraus Spielraum zur Zinssenkung entstand. Die EZB geht im jüngsten Monatsbericht nur noch von 0,4 Prozent Wachstum in der Eurozone für das laufende Jahr aus, wobei sich vor allem Deutschland am Rande der Rezession befindet.

In den USA gibt es vereinzelt Signale für einen baldigen Aufschwung. Das Wirtschaftswachstum fiel mit 1,9 Prozent gegenüber dem Vorquartal deutlich besser aus, als in Europa, auch der Einkaufsmanager Index für die Region Chicago, ein viel beachteter Indikator, ist für Mai stärker gestiegen als erwartet. Dennoch bleibt die Verunsicherung bestehen, nicht zuletzt wegen der anhaltenden Diskussion um Deflationsrisiken.

FXFIN Ausblick

Kaum war die allseits erwartete Zinssenkung der EZB offiziell, setzte bereits erneut eine Diskussion um eine weitere weltweite Zinssenkungsrunde ein. Vor allem in den USA ist man offensichtlich gewillt, bei der nächsten Sitzung am 24/25 Juni die Leitzinsen noch mal zu senken. In Europa dämpfte vor allem EZB Chef Wim Duisenberg die Spekulationen, für eine neuerliche Senkung sei es viel zu früh. Trotzdem gehen viele Marktbeobachter davon aus, dass auch in Europa der Boden noch nicht erreicht ist.
Der Eurohöhenflug wird nach einer kleinen Pause weiter gehen, mehrheitlich geht man davon aus, dass die Marke von 1,20 nur eine Frage der Zeit ist. Für den EUR/YEN Kurs bedeutet dies nicht mehr zwangsläufig, wie zuletzt, dass der Euro auch gegenüber dem Yen aufwerten sollte. Angesichts der enormen Summen, die von der BOJ zur Yen Schwächung investiert worden sind, stellen viele die berechtigte Frage, wann sich die entgegen gesetzten Kapitalströme durchsetzten werden. Für Neuengagements ist die Refinanzierung in CHF derzeit sicher nahe liegender, hier wird mehrheitlich ein schwächerer Franken erwartet. Darüber hinaus erwartet die SNB auch für 2004 keinen Anstieg der Teuerungsrate, was auf weiterhin tiefe Zinsen hoffen lässt.

(Ende)
Aussender: Fxfin GmbH
Ansprechpartner: Anton Scharnagl
Tel.: 089 / 242 18 119
E-Mail: anton.scharnagl@fxfin.de
|