"Tatort Frau": Der große Hormonschwindel auf 151 Seiten
Ein Gegenschlag zum Versuch, die Wahrheit unter den Teppich zu kehren
Wien (pte002/01.03.2003/09:40) REZENSION Die Wechseljahre einer Frau sind ein ganz natürlicher Vorgang, doch Pharmaindustrie und viele Frauenärzte erklärten sie zu Mangeljahren, um ihre Hormonersatztherapie an die Frau zu bringen. Dabei sprechen die neuesten Studien eine eindeutige Sprache: Hormonersatztherapie erhöht das Thrombose-, Schlaganfall- und Brustkrebs-Risiko dramatisch. Sylvia Schneider, Chefredakteurin von "Gesundheit für Frauen", geht im Buch "Tatort Frau - Der große Hormonschwindel" diesem Skandal auf den Grund, erläutert die medizinischen Zusammenhänge, beschreibt die finanziellen Machenschaften und warnt vor neuen angeblich völlig bedenkenlosen Therapien. Das 151-Seiten starke Buch ist im Verlag Carl Ueberreuter http://www.ueberreuter.at erschienen.
Schon in der Einleitung "Hormone helfen vielen, nur nicht den Frauen" gibt Schneider ihren Lesern zu verstehen, was sie von der "hormonellen Beglückung" in den Wechseljahren hält. Kurz vor der Fertigstellung des Buches tauchten auch noch weitere unterstützende Unterlagen auf. Sie machten eine Gesundheitsgefährdung jener Frauen deutlich, die in den Wechseljahren künstliche Hormone als "Ersatz" für die eigenen verwendeten. Zwei groß angelegte Studien zur Hormonersatztherapie wurden abgebrochen und eine geplante Studie zur Untersuchung von Hormongaben bei Männern noch vor Beginn gecancelt. Für die Autorin liefern die ernüchternden Ergebnisse der Studien und die darauf gelassene Reaktion von Frauenärzten, Pharmaindustrie und leider auch vieler Frauen, Material für drei große Kapitel. In den Kapiteln "Hormone - Das Ende einer Legende", "Gynäkologie und Pharmaindustrie - eine ein-nehmende Beziehung" und "Unsere Leichen leben noch: Von nun an ohne Hormone" soll dem Leser ein ehrliches und nicht minder schonungsloses Bild der geplatzten künstlichen Hormon-Blase vermittelt.
Schneider legt darauf Wert, dass es sich bei ihrem Buch um kein "feministisches Machwerk" handelt, was sie auch mit einer umfassenden Quellenangabe belegt. Der Autorin geht es darum, die Wechseljahre der Frau in einen anderen Blickwinkel zu rücken. Viel zu sehr sei eine Hormonersatztherapie in den Mythos der Wohltätigkeit eingehüllt worden. Die Dauertherapie kam in Mode, flugs angestellte Studien untermauerten die Wunderpillen und somit wurde die Wechseljahrtherapie zur meistverordenten Medikamentengruppe. Da sich, wie Schneider schreibt, die meisten außer Stande fühlen zu beurteilen, was ihnen alles erzählt wird, hat ihr Buch vor allem ein Ziel: So ehrlich wie möglich auf der Seite derer sein, die Gesundheit und Geld riskieren sollen. Die Autorin ist überzeugt, dass "Tatort Frau" mindestens so objektiv ist wie jene Bücher, die versuchen aus Eigennutz Wahrheiten unter den Teppich zu kehren.
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