pts20000120024 in Business

Treibacher AG: Neues Verfahren sichert Jobs

Kärntner Innovationspreis-Kandidat gelingt Einsatz von Wasserstoff zur Oxid-Reduktion


Treibach-Althofen (pte) (pts024/20.01.2000/14:00) Durch intensive Forschungsanstrengungen ist es der Kärntner Treibacher Industrie AG http://www.treibacher.at gelungen, einen neuartigen Prozess für die Herstellung von hochwertigen Metallverbindungen zu entwickeln. Dabei kommt anstelle teurer Reduktionsmittel der billige Wasserstoff zum Einsatz. Die kostengünstige Produktionsweise sichert die entsprechende Produktion von Treibacher und dadurch nachhaltig 40 bis 50 Arbeitsplätze. Eine 170 Mio. Schilling teure Produktionsanlage soll Ende dieses Jahres in Betrieb gehen.

Für ihre Entwicklung wurde Treibacher im Vorjahr mit dem Innovations- und Forschungspreis des Landes Kärnten ausgezeichnet. Somit ist das Kärntner Unternehmen auch im Rennen um den österreichischen Staatspreis für Innovation, der nächste Woche verliehen wird.

Die neue Metallverbindung, deren Name von Treibacher gehütet wird wie der sprichwörtliche Augapfel, kommt vor allem bei der Herstellung hochfester metallischer Werkstoffe sowie bei der Produktion von Schneid- und Verformungswerkzeugen zum Einsatz. Der Kern des von Treibacher entwickelten Verfahrens besteht darin, dass anstelle der teuren Reduktionsmittel Ferrosilizium und Aluminium Wasserstoff zur Reduktion der Metalloxide verwendet wird. Und Wasserstoff ist mit heutiger Technologie wesentlich billiger herzustellen als Aluminium und Ferrosizilium. Das Metallpulvergemisch, das in dem Verfahren erzeugt wird, muss für den Einsatz als Legierungsmittel beim Kunden in eine "stückige Form" gebracht werden. Danach werden die Briketts, um eine ausreichende Festigkeit für den Transport zu erreichen, durch Erhitzung auf rund 1200 Grad verfestigt. In diesem Zustand lassen sich die Briketts nun an die Kunden in der Stahl- und Gießereiindustrie verkaufen.

Das Verfahren garantiert nicht zuletzt den wirtschaftlichen Weiterbestand der entsprechenden Produktion des Kärntner Unternehmens. Denn dieser Produktbereich schrieb von 1984 bis 1993 rote Zahlen und konnte auch in den letzten Jahren keinen Gewinn verbuchen. Verkauft wird die Legierung, die ein Massenprodukt ist, vor allem über den Preis. "Wäre das Projekt nicht realisiert worden, so wäre eine Schließung der Produktionsanlage mit den damit verbundenen Arbeitsplatzverlusten unvermeidbar gewesen", sagt ein Treibacher-Sprecher. Das hätte nicht nur 40 bis 50 Arbeitsplätze und einen Umsatz von 400 Mio. Schilling gekostet, sondern auch die Position der Treibacher als Ferrolegierungshersteller deutlich geschwächt.

Technisch verfügt das neue Produkt über eine höhere Homogenität, was die Gefahr von Fehlchargen in der Stahlindustrie verringert. Darüber hinaus wird es wesentlich schneller in Stahlschmelzen aufgelöst, was zu kürzeren Prozesszeiten und somit zu Kostensenkungen in den Stahlwerken führt. Für die Verwirklichung des Projektes ist eine Investition von 170 Mio. Schilling vorgesehen. Derzeit laufen Großtests bei Kunden, die Inbetriebnahme einer Produktions-Anlage erfolgt gegen Ende diesen Jahres.

Die Treibacher Industrie AG wurde 1898 gegründet. Treibacher ist mittlerweile Bestandteil des Wienerberger-Konzerns. Die Exportquote des Unternehmens liegt bei 90 Prozent.

Das Unternehmen:

Treibacher Industrie AG
Althofen, 9330 Treibach
Tel.: 04262 / 505
Ansprechpartner: Dr. Reinhard Iro
Umsatz (1999): 2,4 Mrd. Schilling
Mitarbeiter (1999): 590

(Ende)
Aussender: ITTI: Informationstransfer für neue Technologien und Innovationen
Ansprechpartner: Georg Panovsky
Tel.: 01-4061522-46
E-Mail: panovsky@pressetext.at
Website: www.fff.co.at/
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