Cortisolmangel macht aggressiv
Körper schüttet Cortisol unter Stress aus
Chicago (pte) (pte016/18.01.2000/12:00) Laut einer Studie des University of Chicago Medical Center scheinen Jungen, deren Speichel nur kleine Mengen des Stresshormons Cortisol aufweist, aggressiver zu sein als gleichaltrige Geschlechtsgenossen. Vier Jahre lang haben Keith McBurnett und sein Team 38 verhaltensauffällige Jungen im Alter von sieben bis zwölf Jahren beobachtet. Das Ergebnis ihrer Untersuchungen: Jungen, die ständig auffallend wenig Cortisol im Speichel hatten, unterschieden sich deutlich von denen, die wenigstens ab und zu über größere Mengen des Stresshormons verfügten: Die Kinder mit dem Cortisolmangel waren bereits in jüngeren Jahren durch aggressives Verhalten aufgefallen. Zudem zeigten sie den Berichten von Eltern, Lehrern und Mitschülern zufolge gleich dreimal so viele "aggressive Symptome" wie "provoziert Kämpfe", "benutzt Waffen" oder "quält Menschen oder Tiere". http://www.uchospitals.edu/news/Cortisol.html
Mit Intelligenz oder sozialen Herkunft haben diese signifikanten Unterschiede nichts zu tun: Die Probanden hatten ähnliche Intelligenzquotienten und kamen aus vergleichbaren gesellschaftlichen Verhältnissen. Die Ergebnisse zeigen vielmehr, dass es für sozial auffälliges Verhalten auch biologische Gründe geben kann. McBurnett meint: "Kinder mit bleibenden Verhaltensauffälligkeiten haben möglicherweise Gene, die eine von der Norm abweichende Produktion von Hormonen verursachen. Es könnte auch sein, dass sich bei diesen Kindern die Hormonproduktion noch im Mutterleib oder kurz nach der Geburt verändert."
Der Körper schüttet Cortisol unter Stress oder in bedrohlichen Situationen aus. Was passieren kann, wenn jemand ständig zu wenig davon hat, kann McBurnett nur vermuten: "Diese Jungen haben möglicherweise keine Angst vor Ablehnung und Strafen. Denn sie empfinden Stress anders als andere Kinder. Und es könnte sein, dass sie deshalb nicht versuchen, Stress-Situationen zu vermeiden." (EurekAlert)
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