pte19991112017 Forschung/Entwicklung, Umwelt/Energie

PiloCert unterstützt die Flugmedizin

Neue Software für Verwaltung des Flugmedizinwesens


Braunschweig (pte) (pte017/12.11.1999/11:00) Das Luftfahrt-Bundesamt (LBA) http://www.lba.de/ und das Institut für Medizinische Informatik der Technischen Universität Braunschweig http://www.umi.cs.tu-bs.de/ haben gemeinsam eine Software für die Verwaltung und die Beaufsichtigung des deutschen Flugmedizinwesens entwickelt. Das neue System namens PiloCert ermöglicht dem Luftfahrt-Bundesamt erstmals, eine zentrale Dokumentation der fliegerärztlichen Untersuchungsberichte einzurichten und fortzuschreiben. Bislang wurde in Deutschland die medizinische Dokumentation ausschließlich von den untersuchenden Fachärzten, Fliegerärzten, vorgenommen.

Hintergrund der Einrichtung dieser neuen Datenbank ist die europäische Harmonisierung der Rechtsvorschriften in der Luftfahrt, die künftig auch von der Flugmedizin eine zentrale medizinische Dokumentation der Untersuchungsberichte auf nationaler Ebene verlangt. Der Fachbereich Flugmedizin des LBA wird die Datenbank künftig verwalten. Die Zusammenarbeit besiegelten das Luftfahrt-Bundesamt und das Institut für Medizinische Informatik am heutigen Donnerstag mit einem entsprechenden Vertrag.

Das vom Institut für Medizinische Informatik entwickelte und mit den LBA-Fachbereichen Flugmedizin und Informationstechnik des LBA abgestimmte System hat folgende technische Eigenschaften: Die Hardware- und Softwarearchitektur basiert auf einer modernen Drei-Schichten-Architektur (Datenbank, Anwendungsserver und Internet-Clients). Die Client-Software wird als Java-Programm implementiert (Internet-Technologie) und ist über das Intranet des Luftfahrt-Bundesamtes nur ganz bestimmten berechtigten Mitarbeitern zugänglich. Es ist geplant, dass die Fliegerärzte später die relevanten Daten selbst eingeben. Zum Datenschutz und zur Realisierung eines sicheren Zugriffs auf Daten und Programme ist eine CORBA-Zwischenschicht entwickelt worden (CORBA=Common Object Request Broker Architecture).

Die Entwicklung des Systems folgt den Prinzipien: Benutzerfreundlichkeit, Wartbarkeit, Sicherheit (Datenschutz und -sicherheit), Zuverlässigkeit (auch in Ausnahmesituationen), Erweiterbarkeit und Plattformunabhängigkeit. Vor allem die Plattformunabhängigkeit ist nach Ansicht des Leiters des Institutes für Medizinische Informatik, Prof. Dr. med. Dipl. Ing. Dietrich Peter Pretschner, wichtig, "da die Hardware-Innovatioszyklen immer kürzer werden". Die Entwicklung hardwareunabhängiger Programme, die problemlos an neue Geräte angepasst werden können, stelle die Zukunftssicherheit des Systems sicher, so Pretschner. Das im Luftfahrt-Bundesamt installierte System ist darüber hinaus bezüglich der Anwendersprache parametrierbar und kann so in jedem Land, das die geplanten europäischen Rechtsvorschriften im Bereich Flugmedizin umsetzt, eingesetzt werden. (idw)

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