pte19990618018 in Business

Nanotransporter für Medikamente

Hohlkugeln im Mikroformat für genaue Dosierung


Duisburg (pte) (pte018/18.06.1999/12:49) Wissenschaftler der Mercator-Universität in Duisburg http://www.uni-duisburg.de/main.html arbeiten an Verfahren, mit denen Hohlkugeln mit Durchmessern von wenigen hundert Nanometern hergestellt werden können. Erstmals können die Chemiker jetzt die Güte ihrer Produkte genau prüfen und so die Fertigung sowie die spätere Anwendung besser kontrollieren.

Nanokapseln besitzen gerade ein Drittel der Größe eines roten Blutkörperchens. In ihrem hohlen Inneren enthalten sie ein Öl, das verschiedene Wirkstoffe lösen kann und die Minikugeln zu einem Kandidaten für medizinisch-pharmazeutische Anwendungen macht. Problem war bislang jedoch, daß nach der Herstellung der Nano-Kapseln ihre exakte Zusammensetzung nicht genau geklärt werden konnte. "Hauptproblem ist, daß wir nicht sehen können, was herausgekommen ist", beschreibt Professor Christian Meyer, Physiochemiker an der Universität Duisburg, das Dilemma.

Um trotzdem einen Blick in diese submikroskopischen Dimensionen zu werfen, setzen die Forscher jetzt die Kernresonanz-Spektroskopie - aus der medizinischen Diagnostik bereits bekannt - ein. "Wir nutzen die magnetischen Eigenschaften dieser Kapseln, um sie zu charakterisieren", so Meyer. Das Verfahren ermögliche die Unterscheidung von festen und gelösten Anteilen sowie die Beobachtung der Hüllendynamik."

Die kleinen Kapseln bieten ein weitreichendes Spektrum für medizinische Anwendungen. Denkbar ist beispielsweise der zielgerichtete Transport von Medikamenten über die Blutbahn. Weil gefährliche Stoffe wie etwa Chemotherapeutika der Krebsbehandlung durch die Hülle abgeschirmt würden, blieben schwere Nebenwirkungen weitgehend aus. Um die Zielzellen genau zu treffen, könnten Antikörper, die nur an den Krebszellen andocken, auf die Hüllenpolymere "aufgeklebt" werden. Informationen: Jutta Fey-Hauerwas, Tel.: 0049/203/379-2429, Email: pressestelle@uni-duisburg.de (dradio)

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