Neue PET-Flaschen aus Frankreich
Plasmatechnologie vereinfacht und verbilligt Plastik-Produktion
Paris (pte) (pte003/07.05.1999/07:00) Der Weltmarktführer im Bereich von Blas- und Extrudiermaschinen für Getränkeflaschen aus Kunststoff, Sidel in Le Havre, hat ein auf Plasmatechnologie basierendes Verfahren entwickelt, das der aufwendigen und kostspieligen Mehrschichtlösung für Bierflaschen aus PET ein abruptes Ende setzen dürfte. Die Barrierequalität von Einschicht-PET soll damit um das Dreißigfache erhöht werden, der Einzelpreis pro Flasche niedriger sein als der von Glas und Dose. Sidel erhofft sich durch diese Innovation auf den Weltmarkt zugreifen zu können - nicht nur im Bierbereich, sondern auch bei kohlensäurehaltigen Getränken.
Hauptadressaten sind zunächst die großen Brauereien wie Anheuser-Busch in den USA oder Karlsbräu, die in diesem Sommer in Deutschland ein 0,5-l-PET-Mehrschichtgebinde herausbringen wird. Sollten sich die PET-geneigten Brauereien, zu denen auch die französische Heineken-Tochter gehört, von der ACTIS-Technologie (Amorphous Carbon Treatment on Internal Surface) überzeugen lassen und die Verbraucher mitspielen, rechnet die französische Gruppe für die nächsten 5 Jahre mit einer Produktion von mehr als 10 Mrd. PET-Flaschen, exklusiv hergestellt auf ihren neuen Maschinen ACTIS 20 (mit 20 Beschichtungsstationen und einem Stundendurchsatz von 10.000 Flaschen), die nur in Verbindung mit der bisherigen Sidel-Modellreihe SBO funktionieren. Das Füllvolumen ist zunächst auf maximal 0,6 l beschränkt.
Für die industrielle Verwertbarkeit der neuen Technik und die Entwicklung der ACTIS 20 hat Sidel nur zwei Jahre gebraucht. Das Verfahren zur Beschichtung der Flaschen-Innenfläche mit einem weniger als ein Zehntel Micron messenden Mantel aus amorphem, hoch-hydrogenem Karbon ist der Sidel-Gruppe von einem kleinen, auf Mikrowellentechnik spezialisierten Ingenieursunternehmen namens MTE angeboten worden; Sidel hat sie kurzerhand gekauft, ohne dies publik zu machen. Der Schutzstoff ist das Ergebnis eines Lebensmittelgases im Plasmazustand. Die Barriereschutz-Qualität (gegen Sauerstoff und CO ) der so präparierten Einschicht-PET-Flasche kommt nach Angaben des Unternehmens der bisher als unschlagbar angesehenen Glas- und Metallkonkurrenz gleich.
Die Lebensmittelverträglichkeit wurde von dem bei der EU-Kommission akkreditierten Prüfunternehmen TNO bestätigt, die karbon-beschichtete PET-Flasche ist rezyklierbar. Beim Preisvergleich schneidet die neue Flasche laut Sidel günstiger ab, weil die Verfahrens- und Amortisierungskosten sehr niedrig seien. Eine 33 g schwere ACTIS-PET-Bierflasche für eine 0,5-l-Füllung koste mit Metallverschluß und Etikett rund 1 Schilling, die Glasversion im Schnitt 1,40 und die Dose 1,70 Schilling. Beim 0,33-l-Volumen lauten die Werte 90 Groschen gegenüber 1 Schilling. Der Marktstart für Frankreich ist bereits für Juni vorgesehen. http://www.sidel.fr/ (LZnet)
(Ende)Aussender: | pressetext.austria |
Ansprechpartner: | ws |
Tel.: | 01/406 15 22-0 |
E-Mail: | redaktion@pressetext.at |
Website: | pressetext.at |