Migräne: Neuer Therapieansatz in Sichtweite
Internationale Wissenschaftler haben insgesamt 23 Regionen des Genoms genau identifiziert
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Gehirn unter Strom: neue Therapien für Betroffene von Migräne (Bild: Pete Linforth, pixabay.com) |
Helsinki (pte002/07.02.2022/06:05)
Ein internationales Forscher-Team aus Europa, Australien und den USA unter der Leitung von Heidi Hautakangas von der Universität Helsinki http://helsinki.fi/en hat 123 Regionen des Genoms identifiziert, die mit einem Migränerisiko verbunden sind. Dieses Wissen könnte der Schlüssel zu einer wirksamen Therapie sein. An den starken Schmerzen einer Migräne, die meist in Abständen auftreten, leiden weltweit schätzungsweise eine Mrd. Menschen. Forscher arbeiten derzeit daran, die biologischen Grundlagen der Migräne und ihrer Subtypen besser zu verstehen.
873.000 Datensätze analysiert
Unter den genetischen Regionen befinden sich zwei Zielgene, deren Beeinflussung durch Medikamente die Krankheit möglicherweise lindern können. Die Forscher haben genetische Daten von mehr als 873.000 Menschen ausgewertet, von denen 102.000 zeitweise unter Migräne litten. Die genaue Ursache von Migräne ist unbekannt. Es wird angenommen, dass es sich um eine neurovaskuläre Störung mit Krankheitsmechanismen sowohl im Gehirn als auch in den Blutgefäßen des Kopfes handelt. Frühere Forschungen haben gezeigt, dass genetische Faktoren signifikant zum Migränerisiko beitragen.
Um mehr Einblick in die spezifischen Risikogene zu erhalten, haben die Forscher einen großen genetischen Datensatz zusammengestellt, um nach genetischen Varianten zu suchen, die häufiger bei Migräne auftraten. Die Ergebnisse zeigen, dass Migräne-Subtypen sowohl gemeinsame Risikofaktoren als auch Risikofaktoren aufweisen, die für einen Subtyp spezifisch erscheinen. Die Analysen haben drei Risikovarianten hervorgehoben: eine, die spezifisch für die sogenannte Migräne mit Aura ist und zwei, die spezifisch für Migräne ohne Aura zu sein scheinen.
Wirkstoffe für zwei Risikoregionen
Ein besonders interessantes Ergebnis ist die Identifizierung genomischer Risikoregionen mit Genen, die Ziele für kürzlich entwickelte Migräne-spezifische Therapeutika sind. Eine davon enthält Gene, die für das Calcitonin Gene-Related Peptid kodieren, ein Molekül, das an Migräne-Attacken beteiligt ist und durch ein kürzlich eingeführtes Migränemedikament (CGRP-Inhibitor) blockiert wird. Eine weitere Risikoregion umfasst das HTR1F-Gen, das für den Serotonin-1F-Rezeptor kodiert und ebenfalls ein Ziel für neue migränespezifische Medikamente ist.
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