Unternehmensmitteilung für den Kapitalmarkt
Erste Group Bank AG: Erste Group erwirtschaftet in den ersten neun Monaten 2025 einen Nettogewinn von EUR 2.566 Mio
Wien (pta007/31.10.2025/07:30 UTC+1)
Finanzzahlen im Vergleich
| Gewinn- und Verlustrechnung | ||||||
| in EUR Mio | Q3 24 | Q2 25 | Q3 25 | 1-9 24 | 1-9 25 | |
| Zinsüberschuss | 1.903 | 1.914 | 1.975 | 5.591 | 5.761 | |
| Provisionsüberschuss | 735 | 762 | 798 | 2.158 | 2.340 | |
| Handelsergebnis & Gewinne/Verluste von Finanzinstrumenten FVPL | 110 | 104 | 88 | 358 | 288 | |
| Betriebserträge | 2.798 | 2.866 | 2.919 | 8.319 | 8.587 | |
| Betriebsaufwendungen | –1.262 | –1.361 | –1.362 | –3.809 | –4.068 | |
| Betriebsergebnis | 1.536 | 1.505 | 1.556 | 4.510 | 4.519 | |
| Ergebnis aus Wertminderungen von Finanzinstrumenten | –86 | –97 | –136 | –211 | –318 | |
| Betriebsergebnis nach Wertberichtigungen | 1.451 | 1.408 | 1.420 | 4.299 | 4.200 | |
| Eigentümern des Mutterunternehmens zuzurechnendes Periodenergebnis | 886 | 921 | 901 | 2.516 | 2.566 | |
| Zinsspanne (auf durchschnittliche zinstragende Aktiva) | 2,45% | 2,41% | 2,43% | 2,46% | 2,39% | |
| Kosten-Ertrags-Relation | 45,1% | 47,5% | 46,7% | 45,8% | 47,4% | |
| Wertberichtigungsquote (auf durchschnittliche Kundenkredite, brutto) | 0,16% | 0,17% | 0,24% | 0,13% | 0,19% | |
| Steuerquote | 20,5% | 20,5% | 20,5% | 20,5% | 20,5% | |
| Eigenkapitalverzinsung (ROTE) | 19,5% | 17,1% | 18,0% | 17,9% | 16,8% | |
| Bilanz | ||||||
| in EUR Mio | Sep 24 | Jun 25 | Sep 25 | Dez 24 | Sep 25 | |
| Kassenbestand und Guthaben | 23.972 | 27.652 | 25.345 | 25.129 | 25.345 | |
| Handels- & Finanzanlagen | 68.446 | 78.448 | 77.229 | 75.781 | 77.229 | |
| Kredite und Darlehen an Kreditinstitute | 33.212 | 22.818 | 23.965 | 26.972 | 23.965 | |
| Kredite und Darlehen an Kunden | 213.462 | 223.983 | 227.978 | 218.067 | 227.978 | |
| Immaterielle Vermögenswerte | 1.277 | 1.387 | 1.390 | 1.382 | 1.390 | |
| Andere Aktiva | 6.160 | 6.785 | 6.944 | 6.405 | 6.944 | |
| Gesamtaktiva | 346.529 | 361.072 | 362.851 | 353.736 | 362.851 | |
| Finanzielle Verbindlichkeiten - Held for Trading | 1.770 | 2.729 | 2.538 | 1.821 | 2.538 | |
| Einlagen von Kreditinstituten | 16.889 | 15.368 | 15.830 | 21.261 | 15.830 | |
| Einlagen von Kunden | 239.734 | 248.499 | 247.811 | 241.651 | 247.811 | |
| Verbriefte Verbindlichkeiten | 51.265 | 54.809 | 55.835 | 51.889 | 55.835 | |
| Andere Passiva | 6.759 | 7.064 | 7.074 | 6.346 | 7.074 | |
| Gesamtes Eigenkapital | 30.112 | 32.603 | 33.763 | 30.767 | 33.763 | |
| Summe der Verbindlichkeiten und Eigenkapital | 346.529 | 361.072 | 362.851 | 353.736 | 362.851 | |
| Kredit-Einlagen-Verhältnis | 89,0% | 90,1% | 92,0% | 90,2% | 92,0% | |
| NPL-Quote | 2,4% | 2,5% | 2,5% | 2,6% | 2,5% | |
| NPL-Deckungsquote (AC Kredite, ohne Sicherheiten) | 78,7% | 73,6% | 73,7% | 72,5% | 73,7% | |
| Texas-Quote | 17,4% | 18,0% | 17,4% | 18,4% | 17,4% | |
| Harte Kernkapitalquote (aktuell) | 15,2% | 17,4% | 17,5% | 15,3% | 17,5% | 
HIGHLIGHTS
GuV-Zahlen: 1-9 2025 verglichen mit 1-6 2024, Bilanzzahlen: 30. September 2025 verglichen mit 31. Dezember 2024
Der Zinsüberschuss stieg insbesondere in Tschechien, Rumänien und der Slowakei aufgrund von Kreditwachstum und der geringeren Zinsaufwendungen für Kundeneinlagen auf EUR 5.761 Mio (+3,0%; EUR 5.591 Mio). Der Provisionsüberschuss erhöhte sich auf EUR 2.340 Mio (+8,4%; EUR 2.158 Mio). Zuwächse gab es in allen Kernmärkten und Provisionskategorien. Das Handelsergebnis verringerte sich auf EUR 231 Mio (EUR 428 Mio), die Position Gewinne/Verluste aus Finanzinstrumenten, erfolgswirksam zum Fair Value bilanziert, erhöhte sich auf EUR 58 Mio (EUR -70 Mio). Die Entwicklung beider Positionen war hauptsächlich auf Bewertungseffekte zurückzuführen. Die Betriebserträge stiegen auf EUR 8.587 Mio (+3,2%; EUR 8.319 Mio). Der Verwaltungsaufwand erhöhte sich auf EUR 4.068 Mio (+6,8%; EUR 3.809 Mio). Aufgrund von kollektivvertraglichen Gehaltserhöhungen stiegen die Personalaufwendungen auf EUR 2.449 Mio (+5,6%; EUR 2.318 Mio). Die Sachaufwendungen stiegen auf EUR 1.206 Mio (+11,1%; EUR 1.086 Mio). Während sich die in den Sachaufwendungen verbuchten Beiträge in Einlagensicherungssysteme – für 2025 bereits fast gänzlich verbucht – auf EUR 59 Mio (EUR 72 Mio) verringerten, stiegen die IT-Aufwendungen auf EUR 530 Mio (EUR 451 Mio). Die Abschreibungen beliefen sich auf EUR 413 Mio (+2,0%; EUR 405 Mio). Insgesamt erhöhte sich das Betriebsergebnis moderat auf EUR 4.519 Mio (+0,2%; EUR 4.510 Mio), die Kosten-Ertrags-Relation belief sich auf 47,4% (45,8%).
Das Ergebnis aus Wertminderungen von Finanzinstrumenten betrug EUR -318 Mio bzw. 19 Basispunkte des durchschnittlichen Bruttokundenkreditbestands (EUR -211 Mio bzw. 13 Basispunkte). Dotierungen von Wertberichtigungen für Kredite und Darlehen wurden vor allem in Österreich vorgenommen. Die NPL-Quote bezogen auf Bruttokundenkredite verbesserte sich geringfügig auf 2,5% (2,6%). Die NPL-Deckungsquote (ohne Sicherheiten) stieg auf 73,7% (72,5%).
Der sonstige betriebliche Erfolg belief sich auf EUR -212 Mio (EUR -289 Mio). Die bereits für das gesamte Jahr 2025 erfassten Aufwendungen für jährliche Beitragszahlungen in Abwicklungsfonds verringerten sich auf EUR 15 Mio (EUR 28 Mio). Die Bankenabgaben – derzeit in vier Kernmärkten zu entrichten – stiegen hingegen an. Im sonstigen betrieblichen Erfolg wurden EUR 284 Mio (EUR 194 Mio) erfasst, davon entfielen EUR 141 Mio (EUR 137 Mio) auf Ungarn. Die Bankensteuer in Österreich erhöhte sich aufgrund der zu entrichtenden Sonderzahlung auf EUR 102 Mio (EUR 30 Mio), in Rumänien belief sie sich auf EUR 41 Mio (EUR 27 Mio). Die Bankensteuer in der Slowakei von EUR 50 Mio (EUR 74 Mio) wird in der Position Steuern vom Einkommen verbucht.
Die Steuern vom Einkommen beliefen sich auf EUR 815 Mio (EUR 817 Mio). Das den nicht beherrschenden Anteilen zuzurechnende Periodenergebnis verringerte sich infolge geringerer Rentabilität der Sparkassen auf EUR 596 Mio (EUR 653 Mio). Das den Eigentümern des Mutterunternehmens zuzurechnende Periodenergebnis stieg auf EUR 2.566 Mio (+2,0%; EUR 2.516 Mio).
Das um AT1-Kapital bereinigte gesamte Eigenkapital erhöhte sich auf EUR 30,1 Mrd (EUR 28,1 Mrd). Nach Vornahme der in der Eigenkapitalverordnung (CRR) festgelegten Abzugsposten und Filter erhöhte sich das Harte Kernkapital (CET1, aktuell) auf EUR 26,4 Mrd (EUR 24,0 Mrd). Die gesamten regulatorischen Eigenmittel lagen bei EUR 34,8 Mrd (EUR 30,9 Mrd). Bei der Berechnung wurde der Zwischengewinn des ersten Halbjahres berücksichtigt, nicht jedoch jener des dritten Quartals. Das Gesamtrisiko (die risikogewichteten Aktiva, aktuell), das Kredit-, Markt- und operationelles Risiko inkludiert, sank auf EUR 151,1 Mrd (EUR 157,2 Mrd). Die Harte Kernkapitalquote (CET1-Quote, aktuell) stieg auf 17,5% (15,3%), die Gesamtkapitalquote auf 23,0% (19,7%).
Die Bilanzsumme stieg auf EUR 362,9 Mrd (+2,6%; EUR 353,7 Mrd). Auf der Aktivseite erhöhten sich Kassenbestand und Guthaben auf EUR 25,3 Mrd (EUR 25,1 Mrd), Kredite an Banken sanken auf EUR 24,0 Mrd (EUR 27,0 Mrd). Die Kundenkredite stiegen seit Jahresende auf EUR 228,0 Mrd (+4,5%; EUR 218,1 Mrd), am stärksten in Zentral- und Osteuropa, vor allem in Tschechien, der Slowakei und Ungarn. Passivseitig gab es einen Rückgang bei den Einlagen von Kreditinstituten auf EUR 15,8 Mrd (EUR 21,3 Mrd). Die Kundeneinlagen stiegen auf EUR 247,8 Mrd (+2,5%; EUR 241,7 Mrd), insbesondere in Tschechien. Wesentlich für den Anstieg waren Kerneinlagen (Privatkunden, KMUs und das Sparkassen Segment). Das Kredit-Einlagen-Verhältnis belief sich auf 92,0% (90,2%).
 
AUSBLICK
Aufgrund der guten Geschäftsentwicklung der ersten drei Quartale hat die Erste Group ihren Finanzausblick für 2025 erneut angehoben. Die Erste Group erwartet nun, dass sich der Zinsüberschuss um mehr als 2% erhöhen wird (anstatt etwas erhöhen), und eine Kosten-Ertrags-Relation von etwa 48% (statt weniger als 50%). Darüber hinaus erwartet die Erste Group eine CET1-Quote von mehr als 18,5% zum Jahresende 2025 (vor Erstkonsolidierung der Santander Bank Polska). Alle anderen Erwartungen bleiben gegenüber den großteils bereits zum Halbjahr angehobenen Werten unverändert.
Insgesamt erwartet die Erste Group aufgrund starken Kreditwachstums und einer besseren Ertragsdynamik eine Eigenkapitalverzinsung (ROTE) von über 15%. Dies beruht auf den folgenden Prämissen: Erstens, das makroökonomische Umfeld – insbesondere am realen BIP-Wachstum gemessen – bleibt in den sieben Kernmärkten der Erste Group (Österreich, Tschechien, Slowakei, Rumänien, Ungarn, Kroatien und Serbien) robust. Angesichts der guten Wachstumsdynamik in nahezu der gesamten Gruppe in den ersten drei Quartalen erwartet die Erste Group für 2025, dass der Kreditbestand um mehr als 5% zulegt. Zweitens sollte das Betriebsergebnis gegenüber 2024 weitgehend unverändert bleiben oder sogar leicht steigen, da der Zinsüberschuss sich 2025 um mehr als 2% erhöhen sollte (anstatt etwas erhöhen), der Provisionsüberschuss um mehr als 5% zunehmen sollte, das Handels- und Fair Value-Ergebnis gegenüber 2024 stabil bleiben und die Betriebsaufwendungen voraussichtlich um circa 5% steigen sollten. Dementsprechend wird eine Kosten-Ertrags-Relation von etwa 48% erwartet (anstatt weniger als 50%). Angesichts der guten Entwicklung des Kreditrisikos in den ersten drei Quartalen werden Risikokosten des Gesamtjahres von etwa 20 Basispunkten erwartet. Weiters sollten die regulatorischen Kosten, die Beiträge zu Einlagensicherungssystemen und Abwicklungsfonds, Bankenabgaben wie Banken- und Finanztransaktionssteuern sowie sektorspezifische Übergewinnsteuern und Aufsichtskosten beinhalten, aufgrund der Anhebung der Bankensteuer in Österreich und in Rumänien insgesamt steigen.
Der sonstige Erfolg wird oft von Einmaleffekten beeinflusst und ist dementsprechend komplex zu prognostizieren. Haupteinflussfaktoren sind in der Regel regulatorische Kosten (mit Ausnahme der Beiträge zur Einlagensicherung sowie der Übergewinnsteuer in der Slowakei) sowie Gewinne/Verluste aus nicht zum Fair Value bewerteten Finanzinstrumenten. Aufgrund von positiven Einmaleffekten 2025, sollte der negative Beitrag zum Gesamtergebnis trotz massiver Erhöhung der Bankensteuern in Österreich und Rumänien geringer ausfallen als 2024. Unter Annahme eines effektiven Konzernsteuersatzes von 20,5% und eines gegenüber 2024 geringeren Minderheitenergebnisses sollte die Eigenkapitalverzinsung (ROTE) 2025 damit über 15% betragen.
Angesichts der starken Gewinnentwicklung und des bereits in den ersten drei Quartalen schneller als erwarteten Kapitalaufbaus lag die Harte Kernkapitalquote (pro forma, d.h. inklusive Gewinn des dritten Quartals) Ende September bei 18,2%. In der Folge wird die Harte Kernkapitalquote vor der erstmaligen Vollkonsolidierung der Santander Bank Polska nun bei mehr als 18,5% zum Jahresende 2025 (zuvor 18,25%) erwartet.
Zu potenziellen Risiken für die Prognose zählen (geo-)politische und volkswirtschaftliche Entwicklungen (etwa auch Auswirkungen von Geld- und Fiskalpolitik), regulatorische Maßnahmen sowie Veränderungen im Wettbewerbsumfeld. Aktuelle internationale (militärische) Konflikte haben keine direkten Auswirkungen auf die Erste Group, da sie nicht in betroffenen Regionen tätig ist. Indirekte Effekte, wie etwa Volatilität an den Finanzmärkten, Auswirkungen von Sanktionen, Unterbrechungen der Lieferketten oder der Eintritt von Einlagensicherungs- oder Abwicklungsfällen, können jedoch nicht ausgeschlossen werden. Die Erste Group ist zudem nichtfinanziellen und rechtlichen Risiken ausgesetzt, die unabhängig vom wirtschaftlichen Umfeld schlagend werden können. Eine schlechter als erwartete Wirtschaftsentwicklung kann auch eine Goodwill-Abschreibung erforderlich machen.
(Ende)
| Aussender: | Erste Group Bank AG Am Belvedere 1 1100 Wien Österreich |   | 
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