Lebensmittelabfälle sind nun Schlankmacher
Vergorenes Okara zeigt laut Forschern der NTU und Waseda University überraschende Wirkung
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Schlankmacher aus Sojabohnen-Reststoffen (Foto: ally j, pixabay.com) |
Singapur/Tokio (pte003/23.03.2022/06:10)
Mit Okara, einem Abfallprodukt, das bei der Herstellung von Sojamilch anfällt, lässt sich ernährungsbedingte Fettleibigkeit bekämpfen. Das vermeintliche Abfallprodukt wird fermentiert und dann als Lebensmittelergänzung verabreicht. Das hat ein internationales Team von Wissenschaftlern der Nanyang Technological University in Singapur (NTU) http://ntu.edu.sg und der Waseda University http://waseda.jp in Laborexperimenten nachgewiesen, allerdings vorerst an Mäusen.
Schlank trotz fettreicher Nahrung
Ein Teil der Tiere erhielt fettreiche Nahrung, die mit fermentiertem Okara angereichert worden war, der andere Teil die gleiche Nahrung, allerdings ohne Okara. Die Mäuse aus der ersten Gruppe nahmen weniger zu und nach drei Wochen war der Cholesterinspiegel niedriger als der der Vergleichsgruppe. Jedes Jahr werden 14 Mio. Tonnen Okara erzeugt und als Abfall entsorgt. Gleichzeitig ist ein Drittel der Weltbevölkerung übergewichtig, so Ken Lee, der die Forschung von NTU-Seite aus koordiniert hat. Diese Konstellation böte sich geradezu an, um gleichzeitig Übergewichtigkeit zu bekämpfen und biologische Abfälle zu reduzieren. Er kann sich vorstellen, bestimmte Nahrungsmittel schon beim Produzenten mit fermentiertem Okara anzureichern.
Um das Nährwertprofil zu verbessern, hat das Team Okara fermentiert, das von einem Tofu-Hersteller in Singapur gesammelt wurde. Die Forscher haben sodann eine Mischung aus Aspergillus oryzae und Aspergillus sojae - das sind Pilze in Lebensmittelqualität, die auch bei der Herstellung von Sojasauce eingesetzt werden - hinzugefügt und ließen die Mixtur vier Tage lang bei 25 Grad Celsius im Dunkeln gären. Dann mischten sie das geschmacksneutrale Pulver unter das Futter, wie es die Mäuse lieben. Lee und sein Waseda-Kollege Shigenobu Shibata glauben, dass vergorenes Okara auch bei Menschen wirkt. Sie können sich vorstellen, dass es vor allem für übergewichtige Menschen interessant sein könnte, die ihre Ernährungsgewohnheiten nicht umstellen, aber dennoch abnehmen wollen. Die beiden Forscher suchen nun Lebensmittelhersteller, die mit Okara angereicherte Snacks herstellen wollen.
(Ende)
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