Kunst-Exosomen schließen Wunden schneller
Neuentwicklungen haben natürliche Funktionalitäten und zeigen viel therapeutisches Potenzial
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Zellen im Labor kultivierter, menschlicher Spenderhäute (Foto: mr.mpg.de) |
Heidelberg/Aachen (pte017/06.09.2021/13:09) Synthetische Exosomen, die die Signalübertragung zwischen den Zellen beim Wundverschluss steuern, haben Forscher des Max-Planck-Instituts für medizinische Forschung (MPImF) http://www.mr.mpg.de und des DWI Leibniz-Instituts für Interaktive Materialien http://www.dwi.rwth-aachen.de entwickelt. Die künstlichen Strukturen sind analog zu den natürlich vorkommenden extrazellulären Vesikeln (EV) aufgebaut.
Spenderhäute im Visier
Die Wissenschaftler haben programmierbare, künstliche EVs neu entwickelt und gebaut, anstatt natürliche EVs aus Zellen zu isolieren. Vollsynthetische Exosomen lassen sich laut den Experten demnach mit therapeutischer Funktionalität konstruieren. Um die Funktionalität der synthetischen EVs bei Wundheilungsprozessen zu demonstrieren, haben die Forscher den Heilungsprozess bei im Labor kultivierten, menschlichen Spenderhäuten untersucht.
Haben die Forscher Wunden in diesen Häuten mit ihren künstlichen Exosomen behandelt, wurden diese um ein Vielfaches schneller geschlossen, so die Beobachtung. Eine ähnliche Beobachtung machten sie bei der Bildung neuer Blutgefäße - einem Prozess, der in mehreren therapeutischen Kontexten wie der Geweberegeneration nach OPs und Herzschäden wichtig ist. Diese neue Technologie gibt so auch tiefere Einblicke in die Mechanismen, welche durch die EVs in den behandelten Zellen stattfinden, heißt es.
Moleküle in EVs analysiert
Die Experten aus Heidelberg und Aachen konnten eigenen Angaben nach entscheidende Moleküle in den EVs identifizieren, die den therapeutischen Effekt auslösen. Dieser Fortschritt wird es künftig ermöglichen, individuell anpassbare Vesikel mit therapeutischer Bedeutung für die Behandlung vieler Krankheiten wie Krebs, Immunerkrankungen oder neurodegenerativen Erkrankungen zu entwickeln. "Mit dieser neuen Technologie sind wir nun in der Lage, Exosomen mit hoher Reinheit in ausreichenden Mengen für therapeutische Anwendungen zu synthetisieren", verdeutlicht Oskar Staufer vom MPImF und Erstautor abschließend.
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