pte20220420014 in Leben

Krebs: Strahlentherapie gut für Immunsystem

Forscher weisen noch effektivere Tumorbekämpfung durch Calcium-Signalkaskade in Zellen nach


Zellteilung: Strahlentherapie mit einem doppelten Effekt (Bild: pixabay.com, ColiN00B)
Zellteilung: Strahlentherapie mit einem doppelten Effekt (Bild: pixabay.com, ColiN00B)

Darmstadt (pte014/20.04.2022/10:30)

Eine modifizierte Strahlentherapie zerstört künftig nicht nur den Tumor selbst, sondern stimuliert das Immunsystem zur effektiveren Krebsbekämpfung. Die Grundlagen dafür haben Forscher unter der Leitung der TU Darmstadt http://www.tu-darmstadt.de gelegt. Details wurden im "Journal of General Physiology" veröffentlicht.

Genexpression ausgelöst

Laut den Wissenschaftlern löst die Röntgenstrahlung in T-Lymphozyten eine immunreaktionstypische Signalkaskade aus, die mit einer Ausschüttung des Botenstoffs Calcium (Ca2+) aus internen Speichern beginnt. Vermittelt durch den sogenannten "store operated Ca2+ entry"-Weg beginnt die Konzentration von Ca2+ in den Zellen mit einer kritischen Frequenz zu oszillieren, was wiederum zur Verlagerung eines Transkriptionsfaktors aus dem Cytoplasma in den Zellkern führt.

Dort angekommen, leitet dieser Transkriptionsfaktor eine Genexpression ein und die Zelle beginnt mit der Herstellung von Molekülen, die für die Immunreaktion wichtig sind, wie etwa Zytokine. Da bei der Bestrahlung von Tumoren unweigerlich immer auch die Blutzellen im Zielgewebe getroffen werden, könnte sich die Medizin die stimulierende Wirkung von Röntgenstrahlung auf T-Lymphozyten nutzbar machen, heißt es.

Doppelte Wirksamkeit als Ziel

Die Forscher hoffen nun, dass ihre Studien dazu beitragen, langfristig die Krebstherapie zu verbessern: "Es könnte gelingen, die abtötende Wirkung von ionisierender Strahlung auf Tumorzellen zu verstärken und gleichzeitig mithilfe dieser Strahlung das Immunsystem anzuregen", sagt Gerhard Thiel, Leiter des Arbeitsgebiets Membranbiophysik am Fachbereich Biologie der TU Darmstadt und Mitautor der Studie.

(Ende)
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