pte20211028001 Handel/Dienstleistungen, Umwelt/Energie

Klimawandel ruiniert Kaffeequalität

Veränderte Anbaubedingungen bewirken Preisvolatilität - Kleinbauern vor Herausforderungen


Kaffeepflanze: bedroht durch Klimawandel (Foto: Rodrigo Flores, unsplash.com)
Kaffeepflanze: bedroht durch Klimawandel (Foto: Rodrigo Flores, unsplash.com)

Medford/Somerville/Wien (pte001/28.10.2021/06:00) Die weltweiten Folgen des Klimawandels verändern zunehmend die Anbaubedingungen für Kaffeepflanzen. Neben weitreichenden wirtschaftlichen Folgen hat das auch einen Einfluss auf Geschmack, Aroma und Qualität der Kaffeebohnen, wie Forscher der Tufts University http://students.tufts.edu in einer Studie berichten.

Erträge bereits minimiert

"Kaffee ist eine sehr wettersensible Pflanze. Veränderungen in der Abfolge von Trocken- und Regenzeit oder Wetterextreme, wie aktuell beispielsweise in Brasilien, sind unmittelbar in den Ernte-Erträgen zu spüren. Zukünftig wird das zu einer größeren Volatilität, also einem stärkeren Auf und Ab bei den Preisen von Kaffee und auch anderen Rohstoffen, wie Kakao und Bananen, führen", meint Sprecher Bernhard Moser von Fairtrade Österreich http://fairtrade.at , im Gespräch mit pressetext.

Am häufigsten haben die Forscher beobachte, dass die Kaffeebohnen von im Hochland angesiedelter Farmen zwar gut in Geschmack und Aroma sind, jedoch durch das starke Licht an Qualität verlieren. Des Weiteren führen laut den Forschern insbesondere Wassermangel, erhöhte CO2-Belastung und ein Temperaturanstieg zu einer geringeren Qualität.

In über 50 Ländern wird Kaffee auf mehr als 27 Mio. Hektar von 12,5 Mio. Betrieben, großteils Kleinbauern, angebaut. "In 15 bis 20 Jahren wird der Kaffee-Anbau in manchen dieser Regionen nicht mehr möglich sein, es werden sich also langfristig die Anbauregionen verändern. Hinzu kommt die Verbreitung von neuen Pflanzenkrankheiten, die durch den Klimawandel begünstigt werden", so Moser.

Kleinbauern stark betroffen

"Leider sind gerade die Menschen am Anfang der Produktionskette, also die Kaffeebauernfamilien, besonders von den Klimaveränderungen betroffen. Fairtrade verhilft diesen Kleinbauernfamilien über den Fairtrade-Mindestpreis und eine zusätzliche Fairtrade-Prämie zu einer höheren finanziellen Stabilität. Darüber hinaus werden mittels gezielter Fortbildungsprogramme und Schulungen adaptierte Anbau-Methoden und die Entwicklung widerstandsfähigerer Pflanzensorten gefördert, um sich an die Klimaveränderungen besser anzupassen", sagt Moser gegenüber pressetext.

Weitere Ergebnisse der Studie geben Hoffnung, dass diese Adaptionen, mittels derer sich Kleinbauern derzeit an die veränderten Bedingungen anpassen, zu positiven Ergebnissen führen werden. "Wenn wir die Wissenschaft hinter diesen Klimaveränderungen verstehen, dann können wir Kleinbauern und anderen Stakeholdern besser dabei helfen, die Kaffeeproduktion angesichts dieser und weiterer Herausforderungen zu bewältigen", meint Studienautor Sean Cash.

(Ende)
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