pte20210126001 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Kinderkrebs-Überlebende treiben nicht öfter ab

Wissenschaftliche Datenauswertung in Finnland: Schwangerschaften aber um 28 Prozent seltener


Schwangerschaft: auch nach Krebs möglich (Foto: pixabay.com, Philip Walker)
Schwangerschaft: auch nach Krebs möglich (Foto: pixabay.com, Philip Walker)

Helsinki (pte001/26.01.2021/06:00)

Kinderkrebs-Überlebende werden weniger wahrscheinlich schwanger. Sind sie es jedoch, ist es laut einer Studie des Finnish Cancer Registry https://cancerregistry.fi nicht wahrscheinlicher, dass es zu einer Abtreibung kommt. Krebs-Überlebende könnten aufgrund von Bedenken für die Gesundheit ihrer Kinder sowie aufgrund eines möglichen erneuten Auftretens ihrer Krankheit zögern, eine Familie zu gründen. Das könnte zu einer größeren Wahrscheinlichkeit von Schwangerschaftsabbrüchen führen. 

Das Team um die Forschungsleiterin Johanna M. Melin analysierte die Daten der finnischen Register zu Krebs, Geburten und Schwangerschaftsabbrüchen. Als die Wissenschaftler 420 erste Schwangerschaften von Kinderkrebs-Überlebenden mit 2.508 ersten Schwangerschaften der allgemeinen Bevölkerung für den Zeitraum 1987 bis 2013 verglichen, verfügten die Überlebenden über eine um 28 Prozent geringere Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft. Das Risiko, dass eine Schwangerschaft mit einer Abtreibung endete, war jedoch ähnlich groß. Laut Melin zeige die Studie, dass Krebs-Überlebende so bereit wie ihre Altersgenossen sind, die Schwangerschaft fortzusetzen und Eltern zu werden. 

[b]Fehlbildungen nicht häufiger[/b]

Die Studie konnte zusätzlich kein erhöhtes Risiko angeborener Fehlbildungen bei Kindern von Krebs-Überlebenden feststellen. Ein Schwangerschaftsabbruch aufgrund von Fehlbildungen oder einem Geburtsfehler des Fötus war bei Kinderkrebs-Überlebenden sehr selten. Melin betonte, dass die verringerte Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft bei diesen Überlebenden die Notwendigkeit von Maßnahmen zur Erhaltung der Fruchtbarkeit unterstreiche. Die Forschungsergebnisse wurden in „Cancer“ veröffentlicht. 

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