pts20100616012 Handel/Dienstleistungen, Tourismus/Reisen

Kauf von Markenfälschungen kann teuer kommen

Kauf von gefälschten Markenartikeln ist längst kein Kavaliersdelikt mehr


Wien (pts012/16.06.2010/11:01) Sommerzeit ist Ferienzeit. Wenn Sonne, Strand und Meer ungetrübte Urlaubsstimmung versprechen ist auch oft ein Shopping-Bummel Teil der sommerlichen Lebensfreude. "Aber Vorsicht! Das Schnäppchen auf den ersten Blick kann sich später als trügerisch herausstellen", warnt der Obmann der Sparte Handel der Wirtschaftskammer Wien, KommR Erwin Pellet. Der Kauf von gefälschten Markenartikeln ist längst kein Kavaliersdelikt mehr und kann mit saftigen Strafen enden - auch für Konsumenten.

Sommerzeit - Ferienzeit - Fälschungszeit
Der Wiener Mexikoplatz, die italienische Adriaküste, die Straßen von Phuket, der Nachtmarkt von Taipei: die Waren sind fast überall gleich - und die Kunden auch. Die Geschäfte sind voll mit gefälschten Handtaschen, Textil-Plagiaten, Uhrenimitaten, Zigaretten, DVDs, CDs - alles mehr oder weniger gut gefälscht und selten teurer als ein paar Euro.

Vorsicht bei hochwertigen Luxusartikeln wie Orientteppichen
Besondere Vorsicht ist bei hochwertigen Luxusartikeln, wie zum Beispiel Orientteppichen, geboten. "Immer wieder hören wir von Kunden, die auf ihrem Urlaub im Nahen Osten hochpreisige vermeintlich echte handgeknüpfte Teppiche erstehen, die sich dann zu Hause als billige Fälschungen herausstellen", weiß Erwin Pellet, der auch Obmann des Wiener Einrichtungsfachhandels ist. Zum Frust über den Betrug kann dann auch noch eine saftige Strafe kommen, wenn der Zoll zusätzlich die Einfuhrumsatzsteuer vom überhöhten Kaufpreis einfordert. Schließlich könne nur der österreichische Fachhandel die Echtheit exklusiver Teppiche und anderer Luxusprodukte mit Nachweiszertifikaten garantieren, so Pellet.

Mehr Massenware - China führend bei den Ursprungsländern
Die Zahl der vom Zoll aufgegriffenen Sendungen mit Plagiaten hat mit 2.516 einen neuen historischen Höchststand erreicht. Dabei wird das Internet vermehrt als Verkaufsplattform für Fälschungen genutzt. Der Wert der beschlagnahmten Produkte betrug im Jahr 2009 mehr als 16 Millionen Euro (gemessen am Originalpreis). Dabei verlagern die Fälscher immer stärker ihre Aktivitäten von Luxusartikeln auf Massenkonsumgüter wie Lebensmittel, Kosmetikprodukte, Spielzeug oder Elektrogeräte. Insgesamt stammen mehr als 80 Prozent der in Österreich beschlagnahmten Produkte aus dem asiatischen Raum.

Saftige Strafen drohen auch den Käufern
Die EU hat der Produktpiraterie den Kampf angesagt. So gehen z.B. Italiens Behörden besonders rigide vor. Weltweit Schlagzeilen machte unlängst der Fall einer Wienerin, die in Jesolo eine gefälschte Louis-Vuitton-Börse erwarb und 1.000,- EUR Geldstrafe zahlen musste. Aber nicht nur der Erwerb, sondern auch die Einfuhr gefälschter Waren kann unangenehme Folgen nach sich ziehen. Entdeckt der Zoll bei der Einreise die Kopien, haben die Beamten zwei Möglichkeiten: die Plagiate sofort beschlagnahmt werden, oder - im Falle des Verdachts auf Wiederverkauf - die Daten des Einreisenden aufnehmen und an die Markenartikelfirma weiterleiten. Das daraufhin eingeleitete Verfahren kann mit einer Höchststrafe von bis zu 15.000,- EUR enden.

Gefährliche Medikamentenfälschungen
Die größte Produktgruppe bei den Fälschungen sind mittlerweile Medikamentenplagiate. Die wohl gefährlichste Form der Produktpiraterie, da von diesen Waren eine unmittelbare Gefahr für die Gesundheit ausgeht. "Daher unsere Empfehlung: der Kauf im regulären Handel gibt nicht nur Sicherheit sondern sichert auch Arbeitsplätze, ist doch der heimische Handel zweitgrößter Arbeitgeber innerhalb der gewerblichen Wirtschaft", so KommR Pellet.

(Ende)
Aussender: Öffentlichkeitsarbeit der Sparte Handel
Ansprechpartner: Erich Plessberger
Tel.: 01 514 50-3249
E-Mail: erich.plessberger@wkw.at
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