pte20200930017 Unternehmen/Wirtschaft, Umwelt/Energie

Kahlschlag bei Shell: 9.000 Stellen fallen weg

Einbruch der Ölnachfrage durch Coronavirus - Unternehmen will auf Erneuerbare umstellen


Royal Dutch Shell: Konzern plant Abbau von 9.000 Stellen (Foto: shell.com)
Royal Dutch Shell: Konzern plant Abbau von 9.000 Stellen (Foto: shell.com)

Den Haag/Frankfurt am Main (pte017/30.09.2020/10:33) Der britisch-niederländische Öl-Gigant Royal Dutch Shell http://shell.com streicht in den kommenden zwei Jahren bis zu 9.000 Stellen. Derzeit hat der Konzern etwa 83.000 Angestellte. Die nachlassende Nachfrage nach fossilen Brennstoffen und der gesunkene Ölpreis hätten einen massiven Umbau, der mit einem harten Sparkurs verbunden ist, nötig gemacht. Das Unternehmen will künftig stärker auf Erneuerbare Energie setzen.

"Wandel zugunsten Erneuerbarer"

"Die Ölnachfrage ist durch die Corona-Krise stark gesunken. Das liegt vor allem am Einbruch des Flugverkehrs, speziell Kerosin wird gerade kaum benötigt. Zusätzlich zu dieser Belastung findet ein struktureller Wandel zugunsten erneuerbarer Energien statt. Energiekonzerne sollten hier jetzt schon Fuß fassen", erklärt Carsten Fritsch, Rohstoffanalyst bei der Commerzbank http://commerzbank.de , gegenüber pressetext.

Bis Ende des Jahres 2022 soll der Personalabbau vollzogen sein. Etwa 1.500 Angestellte werden freiwillig aus dem Unternehmen ausscheiden, heißt es. Royal Dutch Shell will mit der Umstrukturierung die jährlichen Kosten um etwa 2,5 Mrd. Dollar (etwa 2,1 Mrd. Euro) senken. Dadurch will sich der Konzern besser für die Umstellung auf umweltfreundlichere Energien wappnen.

"Vorkrisenniveau nicht erreichbar"

Bereits im dritten Quartal 2020 reduziert Shell seine Öl- und Gasproduktion. Laut CEO Ben van Beurden sollen fossile Brennstoffe bis zum Jahr 2050 nur noch eine untergeordnete Rolle für den Konzern spielen. Der Hauptfokus soll auf nachhaltigem Strom, Biokraftstoffen und Wasserstoff liegen. Nicht nur Shell prognostiziert einen Wandel in der Energiebranche. Dem britischen Konkurrenten BP zufolge hat die Ölindustrie den Zenit überschritten (pressetext berichtete: http://pte.com/news/20200914028 ).

Fritsch schätzt die Aussichten für fossile Brennstoffe ähnlich düster ein. "Die Nachfrage wird, falls überhaupt, für lange Zeit das Vorkrisenniveau nicht mehr erreichen. Besonders Dienstreisen werden auch nach der Pandemie aufgrund der Etablierung von Videokonferenzen und Home Office eingeschränkt bleiben", so der Experte.

(Ende)
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