Jeder dritte US-Bürger glaubt russischen Fake News
Nur ein Viertel hat Desinformationen laut landesweiter NewsGuard-Umfrage als falsch erkannt
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Kreml: Russische Führung hat in den USA Erfolg mit Fake News (Foto: pixabay.com, Lynn Greyling) |
New York (pte024/17.04.2025/13:30)
Russische Propaganda ist mit Fake News in den USA erfolgreich. Jeder dritte Bürger des Landes hält sie laut einer von NewsGuard beauftragten, kürzlich veröffentlichten repräsentativen Online-Befragung unter 1000 erwachsenen US-Amerikanern für bare Münze. NewsGuard ist ein Unternehmen, das Nachrichten-Webseiten auf Falschnachrichten überprüft und entsprechende Tools bereitstellt.
Weniger als ein Prozent lag richtig
Im Auftrag von NewsGuard legten die Meinungsforscher von YouGov den Befragten zehn falsche Behauptungen vor, die sich online weit verbreitet haben, darunter drei, die von russischen Medien stammen oder hauptsächlich von diesen verbreitet wurden. Die Befragten sollten angeben, ob diese Behauptungen wahr oder falsch seien oder ob sie diese nicht sicher einschätzen können.
Die falschen Behauptungen stammten aus NewsGuards "Misinformation Fingerprints", einem Datenstrom mit nachweislich falschen Behauptungen, die sich online verbreiten. Die Ergebnisse der Umfrage zeigen, dass die Amerikaner weitgehend anfällig dafür sind, online verbreitete Unwahrheiten zu verschiedenen Themen zu glauben, darunter zu Gesundheit und Medizin, Wahlen und internationalen Konflikten. 78 Prozent der Befragten glaubten, dass mindestens eine der Fake News richtig sei. Weniger als ein Prozent der Befragten identifizierten alle zehn Behauptungen korrekt als falsch. NewsGuard nutzt die Umfrageergebnisse auch, um Werbung für seine Services zu machen.
Gestohlene Hilfsgelder
Die Befragten fielen vor allem auf russische Fake News herein. Gut ein Drittel (33,9 Prozent) glaubte, dass mindestens eine der drei vorgelegten Fehlinformationen wahr sei. Weniger als ein Viertel (23,8 Prozent) konnte alle russischen Desinformationsnarrative korrekt als falsch identifizieren. Beispielsweise konnten 61 Prozent der Befragten die Behauptung, dass "zwischen 30 und 50 Prozent der US-Hilfsgelder für die Ukraine von ukrainischen Beamten für persönliche Zwecke gestohlen wurden", nicht als falsch identifizieren. Jeder vierte Befragte glaubte an die Behauptung, die aus einem Artikel des russischen Staatsmediums RT (ehemals Russia Today) stammte und von anderen staatlich kontrollierten Quellen verbreitet wurde.
Ein ähnlicher Anteil der Befragten (64 Prozent) konnte die von den russischen Staatsmedien RT, TASS, RIA Novosti und Ukraina.ru verbreitete Behauptung, dass "die Zustimmungsrate für den ukrainischen Präsidenten Selenskyj auf vier Prozent gesunken ist", nicht als falsch erkennen. Und weniger als die Hälfte der Befragten (44 Prozent) stuften die Behauptung, dass "die Ukraine Waffen, die ihr von den Vereinigten Staaten gespendet worden waren, an die Hamas verkauft hat", als falsch ein. Diese Falschinformation wurde von hochrangigen russischen Beamten, darunter dem stellvertretenden Vorsitzenden des russischen Sicherheitsrats und ehemaligen russischen Präsidenten Dmitri Medwedew verbreitet.
Politische Spaltung bemerkbar
Auch die politische Spaltung der USA spiegelt sich beim Erkennen oder Nicht-Erkennen von Fake News wider: Republikaner halten russische Desinformationen eher für wahr als ihre Mitbürger es tun. 57,6 Prozent von ihnen stuften mindestens eine russische Desinformationsbehauptung als wahr ein, gegenüber 17,9 Prozent der Demokraten und 29,5 Prozent der Befragten ohne Parteizugehörigkeit.
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