Jeder dritte Deutsche würde zehn Stunden arbeiten
Neue IAB-Umfrage zeigt eine größer werdende Bereitschaft vor allem bei jüngeren Beschäftigten
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Arbeitnehmerin: Jüngere sind zu Mehrarbeit bereit (Foto: pixabay.com, Peggy_Marco) |
Nürnberg (pte014/17.06.2025/12:30)
Laut einer neuen Umfrage des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) lehnen 73 Prozent der Beschäftigten in Deutschland zwar eine unbegrenzte tägliche Arbeitszeit ab. 34 Prozent wären jedoch bereit, an einzelnen Tagen mehr als zehn Stunden pro Tag zu arbeiten. Finanzielle Anreize für Überstunden und für eine Ausweitung von Teilzeit sprechen besonders jüngere Beschäftigte an, heißt es.
Steuerfreie Zuschläge
Es kommt vor allem auf die Anreize an, zeigt die Erhebung. So sind 45 Prozent der in Vollzeit beschäftigten eher bereit, mehr Überstunden als bisher zu leisten, wenn sie einen steuerfreien Zuschlag erhalten. Mit der Möglichkeit, sich Überstunden mit einem steuerfreien Zuschlag auszahlen zu lassen, wären jüngere Vollzeitbeschäftigte zu mehr Überstunden bereit.
Während in der jüngsten Gruppe bis 30 Jahre etwa 60 Prozent gewillt sind, ihre Überstunden infolge eines steuerlich begünstigten Zuschlags auszuweiten, sind es bei der Gruppe der Personen über 60 Jahren nur 37 Prozent. Mit der Aussicht auf eine einmalige Prämie können sich etwa 33 Prozent der Teilzeitbeschäftigten vorstellen, ihre Stundenanzahl dauerhaft zu erhöhen, im Mittel um sechs Stunden pro Woche.
Arbeitgeber sind gefragt
Schon jetzt arbeiten zehn Prozent der Vollzeitbeschäftigten oft mehr als zehn Stunden an einzelnen Arbeitstagen. Bislang ist es für 14 Prozent von ihnen möglich, Überstunden zu leisten und von ihrem Arbeitgeber mit Zuschlag auszahlen zu lassen. Auch haben 16 Prozent der Teilzeitbeschäftigten bereits unter den aktuellen Bedingungen den Wunsch, ihre Wochenarbeitszeit dauerhaft zu erhöhen, erläutern die IAB-Studienautoren.
"Es reicht nicht aus, steuerliche Anreize zu setzen. Arbeitgeber müssen auf die im Koalitionsvertrag vereinbarten gesetzlichen Änderungen nach deren Inkrafttreten auch reagieren und Überstundenzuschläge anbieten sowie bereit sein, mit Teilzeitbeschäftigten individuelle Lösungen für die Aufstockung der Arbeitszeit zu finden, wenn sie tatsächlich mehr Arbeitszeit von den Beschäftigten abrufen wollen", resümiert IAB-Forscher Jonas A. Weik.
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