pte20190813001 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Infarkt-Folgen lassen sich rückgängig machen

Forscher der City University of Hong Kong regenerieren Muskelzellen und Herzkranzgefäße


Wiederbelebung nach einer Herzattacke (Foto: Martin Büdenbender/pixelio.de)
Wiederbelebung nach einer Herzattacke (Foto: Martin Büdenbender/pixelio.de)

Hongkong (pte001/13.08.2019/06:00) Forscher der City University of Hong Kong haben eine Methode entwickelt, abgestorbene Muskelzellen nach einem Infarkt zu regenerieren und gleichzeitig die Blutgefäße wiederherzustellen, die den Muskel mit Blut versorgen. Hierfür setzten sie zwei Typen von Stammzellen ein. Das sei ein vielversprechender Ansatz, um schwere Herzkrankheiten zu bekämpfen und Herztransplantationen überflüssig zu machen. Die Folgen eines Herzinfarkts sind irreparabel. Denn die Teile des Herzmuskels, die aufgrund von Sauerstoffmangel abgestorben sind, regenerieren sich nicht mehr.

MSC als Schlüssel

Bisher haben sich Forscher nur das Ziel gesetzt, entweder den Herzmuskel oder die Blutversorgung unter Einsatz von Stammzellen zu reparieren, sagt Ban Kiwon, Stammzellexperte in der biomedizinischen Fakultät. Er und seine Mitarbeiter setzen gleichzeitig Mesenchymale Stammzellen (MSC) und Herzmuskelzellen (Kardiomyozyten) ein, die sie aus pluripotenten Stammzellen gewinnen. MSC regen die Bildung von Proteinen an, die die Regenerierung der Blutgefäße in Gang bringen. Die im Labor gewonnenen Herzmuskelzellen aktivieren das abgestorbene Gewebe.

Bisher wurden die beiden Stammzelltypen in unterschiedlichen Studien eingesetzt. Jetzt gibt es die erste simultane Verabreichung. Es zeigten sich signifikante Verbesserungen am Herzmuskel und an den Gefäßen. Außerdem haben die Forscher festgestellt, dass die beiden Stammzelltypen sich gegenseitig in ihrer Wirkung verstärken.

Tests am Tiermodell

Ein weiteres Ergebnis der Untersuchung: Die im Labor gezüchteten Herzmuskelzellen verhindern auch Herzrhythmusstörungen, die zu den häufigsten Ursachen eines plötzlichen tödlichen Herzversagens gehören. Alle Auswirkungen der kombinierten Stammzellentherapie untersuchten die Forscher am Tiermodell. Wann diese Methode an Menschen eingesetzt werden kann ist noch offen. Zunächst soll es weitere Studien mit größeren Tieren geben, etwa mit Schweinen. Kiwon hält es für möglich, dass diese Therapie auch eingesetzt werden kann, um andere Organe, die geschädigt sind, und selbst das Gehirn zu regenerieren. Er denkt speziell an Leber, Niere und Bauchspeicheldrüse.

(Ende)
Aussender: pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Wolfgang Kempkens
Tel.: +43-1-81140-300
E-Mail: kempkens@pressetext.com
Website: www.pressetext.com
|