pte20241001005 Unternehmen/Wirtschaft

In Großbritannien kehrt die Inflation zurück

Erwartungen vieler Unternehmen in Bezug auf Preiserhöhungen steigt landesweit um elf Punkte


Pounds: Briten müssen wieder tiefer in die Tasche greifen (Foto: PublicDomainPictures, pixabay.com)
Pounds: Briten müssen wieder tiefer in die Tasche greifen (Foto: PublicDomainPictures, pixabay.com)

Birmingham/London (pte005/01.10.2024/06:15)

Die Inflation droht in Großbritannien zurückzukehren. Der "Price Balance Index"des Geschäftsbarometers der Lloyds Bank ist im September um elf Prozentpunkte auf plus 65 Prozent gestiegen. 65 von 100 Unternehmen rechnen daher mit Preiserhöhungen. "In den letzten Monaten hatten wir eine Abschwächung der Preiserwartungen im Verhältnis zu den erwarteten Aktivitätsniveaus festgestellt, aber das hat sich im September mehr als umgekehrt", sagt Lloyds-Bank-Analyst Sam Hill.

Erwartungen verschieden

Das dürfte die Bank of England hart treffen. Sie hatte im August die Zinssätze gesenkt und gesagt, dass sie mit einem stetigen Rückgang der Inflation im Vereinigten Königreich rechne. Mittelfristig, also innerhalb von zwei Jahren, werde die Teuerung wieder auf zwei Prozent fallen. Im September folgte jedoch keine weitere Senkung, da es noch viel zu tun gebe und die Inflation bis zum Jahresende wieder steigen werde.

Die Daten der Lloyds Bank werden diese Ansicht bestätigen und die Erwartungen des Marktes untermauern, dass die Bank die Zinssätze langsamer senken wird als ihre Mitbewerber. Die Umfrage der Bank of England (BoE) zu den Preisabsichten der Unternehmen zeigt jedoch ein anderes Bild als das von Lloyds: Das Entscheidungsträger-Panel verdeutlicht einen stetigen Rückgang der Absichten, Preise zu erhöhen.

Widersprüchliche Angaben

Hill sagt, dass die Botschaft des Geschäftsbarometers von einem etwas schwächeren Aktivitätswachstum in Kombination mit einem zunehmenden Preisdruck mit den Ergebnissen des "Purchasing Managers Index" (PMI) für September übereinstimmt, auch wenn der Anstieg des Preisindizes im Widerspruch zum BoE-Entscheidungsträger-Panel steht. Der PMI ist ein Indikator für die Gesundheit der Wirtschaft.

Der "Business Confidence Index", der das Vertrauen der Wirtschaft in die Zukunft abbildet, ist von 50 auf 47 Prozent gesunken, liegt aber immer noch deutlich über dem langfristigen Schnitt von 28 Prozent. Der Index für den wirtschaftlichen Optimismus fiel um neun Prozentpunkte auf 38 Prozent, ein Sechsmonatstief, aber die Handelsaussichten stiegen um zwei Prozentpunkte auf 56 Prozent und erreichten damit den Höchststand für 2024.

(Ende)
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