pte20181217001 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

HIV: Bilharziose-Behandlung als Prävention

Forscher fordern aktives Eingreifen - In Afrika leiden Millionen Frauen an beiden Krankheiten


HIV-Kranker: Bilharziose-Therapie als Ansatz (Foto: unsplash.com, Vittore Buzzi)
HIV-Kranker: Bilharziose-Therapie als Ansatz (Foto: unsplash.com, Vittore Buzzi)

Atlanta (pte001/17.12.2018/06:00) Forscher der Emory University http://emory.edu haben nachgewiesen, dass Bilharziose-Infektionen auch bei HIV eine sehr wichtige Rolle spielen. Dies betrifft das erhöhte Risiko einer Weiterübertragung von HIV, HIV-Infektionen bei HIV-negativen Frauen mit Bilharziose im Urogenitaltrakt sowie einen tödlichen Krankheitsverlauf bei HIV-positiven Frauen.

Blutserum von 2.145 Personen

Bilharziose wird durch einen parasitären Wurm verursacht. Nur Malaria fordert bei derartigen Erkrankungen weltweit mehr Todesopfer. Bilharziose kann zu Läsionen im Genitaltrakt führen. Frühere Studien haben bereits nachgewiesen, dass es einen Zusammenhang mit der Krankheitshäufigkeit bei HIV gibt. 34 Mio. Menschen sind mit HIV infiziert, 200 Mio. mit Bilharziose. Der Großteil der Betroffenen lebt in Afrika. Millionen von Menschen leiden an beiden Krankheiten.

Für die aktuelle Studie haben die Forscher retrospektiv das Blutserum von 2.145 Personen getestet, die an einer Studie in Sambia teilgenommen hatten. Dabei handelte es sich um heterosexuelle Paare mit einem unterschiedlichen HIV-Status. Jede Probe wurde auf für Bilharziose spezifische Antikörper untersucht. Zusätzlich standen weitere Informationen zum HIV-Status im Zeitverlauf und zu den Todesfällen zur Verfügung.

Bilharziose erhöht Risiken massiv

59 Prozent aller Patienten testeten positiv auf die Antikörper. Bei HIV-positiven Männern und Frauen stand eine Baseline-Reaktion für Bilharziose mit einem erhöhten Risiko in Verbindung, die Krankheit auf ihre nichtinfizierten Partner zu übertragen. Zusätzlich stand Bilharziose bei Frauen mit einem erhöhten Risiko einer HIV-Infektion und einem Tod als Folge der Erkrankung in Zusammenhang.

Für das Team um Kristin Wall ist daher die kostengünstig mögliche Behandlung von Bilharziose-Infektionen eine wirksame und sichere Möglichkeit, nicht nur die Symptome der Infektion, sondern auch neue HIV-Infektionen zu verhindern. Die aktuellen Forschungsergebnisse wurden in "PLOS Neglected Tropical Diseases" veröffentlicht.

(Ende)
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