pte20110902011 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Hightech-Miniventil gegen Lungenemphyseme

Greifswalder Forscher entlasten überblähte Lungenbläschen


Zigarette: Raucher gelten als Risikogruppe (Foto: pixelio.de, Günter Havlena)
Zigarette: Raucher gelten als Risikogruppe (Foto: pixelio.de, Günter Havlena)

Greifswald (pte011/02.09.2011/11:00) Ein Hightech-Miniventil soll Menschen mit Lungenemphysemen helfen, wieder richtig Luft zu bekommen. "Mit dem neuen Verfahren können wir Patienten mit einem fortgeschrittenen Lungenemphysem sehr gut helfen", sagt Sven Gläser, Dozent an der Klinik für Innere Medizin der Universitätsmedizin Greifswald http://www.medizin.uni-greifswald.de , gegenüber pressetext. Bei einem Lungenemphysem funktioniert das Ein- und Ausatmen nicht mehr richtig.

Lungensport wichtig

Rauchen ist der häufigste Risikofaktor bei dieser Erkrankung. Chronische Entzündungen, Umweltgifte und genetische Veranlagungen können auch eine Rolle spielen. Die Patienten leiden permanent unter den Symptomen der nicht heilbaren Lungenerkrankung. "Das Verfahren der sogenannten endobronchialen Ventilimplantation (EBV) kann jedoch zur deutlichen Verbesserung der Lebensqualität führen", erklärt Gläser im Gespräch mit pressetext.

Die üblichen Maßnahmen sollten aber trotz der Hilfe durch das Miniventil berücksichtigt werden. "Dazu gehören Nikotinkarenz oder Entwöhnung sowie unter anderem auch Lungensport", sagt Gläser. Den Ärzten bleibe nichts anderes übrig, als sich auf ein kooperatives Verhalten der Patienten zu verlassen. "In der Regel handelt es sich jedoch bereits um tendenziell fortgeschrittene Emphysemstadien, die ohnehin zu vermehrter Einsicht bei den Betroffenen führen", so Gläser. Aus Medizinersicht sei es nicht günstig, diese Krankheit auf eine reine Raucherkrankheit zu reduzieren.

Leistungsfähigkeit verbessern

Vor kurzem wurden einem Patienten in Greifswald erstmals erfolgreich mit einem Katheter vier Ventile eingesetzt. Bei der EBV-Therapie werden kleine Einwegventile in die Luftwege des Patienten implantiert, um den Luftstrom in die erkrankten Lungenbereiche und aus ihnen hinaus zu kontrollieren. Die Ventile helfen die erschlafften und somit überblähten Lungenbläschen zu entlasten, so dass der Luftstrom wieder möglichst normal fließt.

Ziel der Therapie ist es, dass weniger stark erkrankte Bereiche der Lunge effektiver arbeiten können. In der Regel werden drei bis fünf Ventile in den betroffenen Lungenlappen eingesetzt. "Das ist auch das Hauptanliegen, die Luftnot zu bekämpfen und somit die Leistungsfähigkeit der Patienten zu verbessern."

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