pte20221214016 in Forschung

Handy-App: Lichtblitz macht Malaria sichtbar

Diagnose laut University of Queensland in nur einer Minute dank Infrarot sowie Smartphone


Zuverlässiger Malaria-Test mit Tool und neuer Smartphone-App (Foto: uq.edu.au)
Zuverlässiger Malaria-Test mit Tool und neuer Smartphone-App (Foto: uq.edu.au)

Brisbane/Genf (pte016/14.12.2022/11:30)

Malaria-Patienten lassen sich mit einem einfachen Test der University of Queensland identifizieren, der beispielsweise an Flughäfen eingesetzt wird. Das Gerät emittiert infrarotes Licht auf den Finger oder das Ohrläppchen. Ein Teil wird verschluckt, ein anderer wird unverändert und ein weiterer Teil frequenzverändert reflektiert. Dieses Muster ist unterschiedlich bei Gesunden und Infizierten, lässt sich aber mit dem bloßen Auge nicht erfassen. Das geschieht mittels Smartphone-App. Diese basiert auf Künstlicher Intelligenz und maschinellem Lernen. Innerhalb von einer Minute wird das Bild analysiert und festgestellt, ob der Proband infiziert ist oder nicht.

Hunderttausende Leben retten

Das Gerät und die zugehörige Smartphone-Software hat ein internationales Team unter der Leitung der Biowissenschaftlerin Maggy Lord entwickelt. Das System könnte dazu beitragen, jährlich Hunderttausende Leben zu retten, glaubt sie. "Derzeit ist es unglaublich schwierig, große Gruppen von Menschen zu testen, wie zum Beispiel die Bevölkerung eines Dorfes oder gar einer Stadt. Man muss von jedem eine Blutprobe nehmen und sie mit einem Reagenz mischen, um ein Ergebnis zu erhalten", so Lord. Doch mit dem neuen Tool, das für Reihenuntersuchungen geeignet ist, ginge es ganz einfach. "Es genügt praktisch ein Infrarotblitz auf der Haut eines Probanden", erklärt sie.

Laut dem Malariabericht der WHO gab es im Jahr 2020 weltweit schätzungsweise 241 Mio. Fälle und mehr als 600.000 starben an Malaria. Am stärksten betroffen ist Afrika südlich der Sahara, wo 90 Prozent der Toten Kinder unter fünf Jahren sind. Die größte Herausforderung bei der Beseitigung der Krankheit sind infizierte Menschen, die keine Symptome haben und daher nicht wissen, dass sie an Malaria leiden. Sie können weitere Mosquitos infizieren, die die Krankheit weiterverbreiten. "Die WHO hat eine groß angelegte Überwachung in gefährdeten Gebieten vorgeschlagen, und dieses nicht-invasive, erschwingliche sowie schnelle Instrument bietet eine Möglichkeit, dies zu erreichen", sagt Lord.

(Ende)
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