Handel mit Feinstaub hilft massiv der Umwelt
Emissionen in Indien sind in einem Projekt der Yale University um bis zu 30 Prozent gesunken
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Emissionen: Rechtehandel senkt die Feinstaubbelastung (Foto: Ralf Vetterle, pixabay.com) |
Gandhinagar/Chicago/New Haven (pte003/06.05.2025/06:10)
Mit einem ungewöhnlichen "Handelsgut" ist es in Indien gelungen, die Umweltverschmutzung ein wenig zu reduzieren. Es geht um gesundheitsgefährdenden Feinstaub, der in die Lunge vordringen und Krebs auslösen kann. Zu den Emittenten dieser Partikel gehören Kohlekraftwerke. 62 von 318 Kraftwerken dieser Art sind in den Handel einbezogen worden. Die übrigen wurden als Referenzobjekte genutzt, informiert Rohini Pande von der Yale University.
Filter oder Emissionsrechte
Um die Feinstaubbelastung allgemein zu senken, wurde im industriellen Zentrum Surat ein Handel mit den gefährlichen Teilchen eingerichtet, vergleichbar dem mit CO2-Zertifikaten in anderen Teilen der Welt. Für die 62 ausgesuchten Kraftwerke wurde eine Gesamt-Obergrenze für Feinstaub festgelegt, die die realen Mengen, die sie ausstießen, unterschritten. Um sie einzuhalten, hatten die Betreiber der Anlage zwei Möglichkeiten: Sie konnten Filter einbauen, die die Rauchgase reinigten, oder bei anderen Kraftwerken, die ihre Emissionen erfolgreich unter die Obergrenze gesenkt hatten, Emissionsrechte zukaufen.
Kraftwerke, die die Obergrenzen durch relativ preiswerte Maßnahmen unterschreiten konnten, nutzten diese, um die Emissionsrechte an Kraftwerke zu verkaufen, bei denen sehr teure Investitionen nötig gewesen wären. Pande hat den Versuch wissenschaftlich begleitet. Im Endergebnis reduzierte der Handel die Feinstaubemissionen der 62 Kraftwerke um 20 bis 30 Prozent.
Kosten elf Prozent niedriger
Pande zufolge kosteten die Emissionssenkungen die Kraftwerksbetreiber elf Prozent weniger, als wenn jeder von ihnen gezwungen worden wäre, die Feinstaubbelastung um den gleichen Prozentsatz zu senken. Elf von 20 Städten in aller Welt, die die höchsten Feinstaubbelastungen haben, befinden sich in Indien. Mit dem neuen Werkzeug soll dieser unrühmliche Rekord gebrochen werden.
Das Programm in Gujarat ist der weltweit erste Markt für Feinstaubemissionen und Indiens erster für Schadstoffe jeglicher Art. Es wurde als Pilotprojekt vom Gujarat Pollution Control Board in Zusammenarbeit mit der University of Chicago entwickelt. Die Regierung des Bundesstaates Gujarat führt derzeit ein zweites Emissionshandelssystem für Feinstaub in Ahmedabad ein, und der benachbarte Bundesstaat Maharashtra entwickelt aktuell einen Markt für Schwefeldioxidemissionen.
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