pte20221118008 in Leben

Grünflächen: Stadtplaner vergessen die Jugend

"Tolerant Greenspaces" hingegen orientieren sich an den Bedürfnissen dieser Altersgruppe


Teenagerim PArk: Zeit für sich zu haben, ist wichtig (Foto: pixabay.com, Tobias Brockow)
Teenagerim PArk: Zeit für sich zu haben, ist wichtig (Foto: pixabay.com, Tobias Brockow)

Vacouver (pte008/18.11.2022/10:30)

Westentaschen-Parks, sogenannte "Pocket-Parks", und Gemeinschaftsgärten berücksichtigen häufig nicht die Bedürfnisse von Jugendlichen und jungen Erwachsenen zwischen 15 und 24 Jahren. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der University of British Columbia. Die Folge dieser stadtplanerischen Entwicklung ist, dass diese Altersgruppe oft bei den bekannten Vorteilen für die soziale, körperliche und psychische Gesundheit zu kurz kommt. Details wurden in "Environmental Science & Policy" publiziert.

Grünflächen täuschen

Die Wissenschaftlerinnen Sara Barron und Emily J. Rugel haben Daten von Parkbesuchen in zwei australischen Städten gesammelt und Forschungsergebnisse der vergangenen Jahrzehnte überprüft, um ein neues Tool für die Evaluierung von Grünflächen bei jungen Erwachsenen zu entwickeln. Laut Barron gibt es im Stadtbild von Lower Mainland in British Columbia zwar schöne Grünflächen. Aber nur sehr wenige seien bewusst auf junge Erwachsene ausgerichtet.

Laut der Forscherin gibt es Spielplätze für jüngere Kinder oder Bänke für ältere Erwachsene. "Es gibt aber einen deutlichen Mangel an Orten, an denen die jungen Menschen sie selbst sein können." Zu den wenige Plätzen, die diesen Kriterien entsprechen, gehört Spanish Banks, wo Menschen, die alleine sind, und Gruppen eine Privatsphäre ermöglicht wird. Stanley Park wiederum bietet eine sehr große Biodiversität.

Orte sozialer Interaktion

Die Forscherinnen stellen in ihrer Studie sogenannte "Tolerant Greenspaces" vor. Das sind Orte, die die Bedürfnisse junger Erwachsener nach sozialer Interaktion und psychischer Erholung unterstützen. Rugel zufolge bieten diese Orte Ordnung. Sie seien natürlich aber auch gepflegt und sicher. "Sie zeigen Diversität bei den Pflanzen und bei den Aktivitäten, die sie ermöglichen. Schließlich geben sie Raum für ungestörtes Alleinsein oder Zeit mit den Freunden, die ohne Aufsicht von Erwachsenen verbracht werden kann."

Die Wissenschaftlerinnen haben dieses Konzept an einer Reihe von Grünflächen in Sydney and Melbourne getestet. Gässchen mit Pflanzen auf beiden Seiten zum Beispiel seien gut in der Lage, das Gefühl einer Ordnung zu vermitteln. Parkanlagen, die mit mehr als drei Arten von Bäumen bepflanzt seien oder zumindest drei Freizeitaktivitäten anböten, ermöglichten eine Vielfalt. Sogar Pocket-Parks mit Terrassen oder Gebüsch würden Bereiche ermöglichen, die Abgeschiedenheit und Rückzug böten.

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