Graphen-"Baiser" macht Jets leise wie Föhn
Leichtes Aerogel der University of Bath verspricht mehr Passagierkomfort durch Lärmreduktion
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Michele Meo: luftiges Material ideal für die Schalldämmung (Foto: bath.ac.uk) |
Bath (pte003/21.06.2021/06:10)
Forscher an der University of Bath https://bath.ac.uk haben ein graphenhaltiges Aerogel für entwickelt, dessen Struktur Spanischem Wind ähnelt. Dank diesem Baiser-artigen Aufbau ist es einer Aussendung der Universität zufolge das leichteste schalldämmende Material der Welt. Den Materialwissenschaftlern zufolge könnte es also sinnvoll in Flugzeugen zum Einsatz kommen, sodass Triebwerke im Innenraum nur mehr so laut wie ein Föhn klingen. Das würde den Komfort für Passagiere erhöhen.
Luftiges Leichtgewicht
Das neue Material wiegt lediglich 2,1 Kilogramm pro Kubikmeter. „Wir haben geschafft diese extrem geringe Dichte zu erreichen, indem wir eine flüssige Kombination aus Graphenoxid und einem Polymer verwendet haben, die mit aufgeschlagenen Luftblasen geformt und gefriergegossen werden", erklärt Forschungsleiter Michele Meo. Im Prinzip sei dies ähnlich dem Aufschlagen von Eiweiß zu Baiser, das Ergebnis ist eine ähnlich luftige und damit leichte Struktur.
Als Schalldämmung in den Triebwerksgondeln eines Flugzeugs hätte es daher fast keine Auswirkung auf des Gesamtgewicht. Dennoch könnte es den mit 105 Dezibel (dB) wahrlich ohrenbetäubenden Lärm einer Jet-Turbine um bis zu 16 dB dämpfen, also etwa auf das Niveau eines Haarföhns. Das würde es in der Kabine insgesamt leiser und besonders Sitze in triebwerksnähe somit komfortabler machen.
Großes Dämmpotenzial
Die Forscher arbeiten nun daran, die Wärmeableitung des Materials und damit die Treibstoffeffizienz und Sicherheit zu verbessern. Sie gehen davon aus, dass das Aerogel innerhalb von 18 Monaten zur praktischen Anwendung kommen könnte. Der Fokus liegt dabei zunächst zwar auf Flugzeugtriebwerken. Längerfristig ortet Meo für die neue Schalldämmung aber auch Potenzial „in vielen anderen Bereichen wie Automobil- und Seetransport, sowie im Bauwesen."
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