pte20200206002 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Genvarianten erklären Grund für Transgender

Entscheidende Rolle von Östrogen wissenschaftlich erwiesen - Weitere Erhebungen erforderlich


J. Graham Theisen (links) erklärt Transgender (Foto: Phil Jones/augusta.edu/mcg)
J. Graham Theisen (links) erklärt Transgender (Foto: Phil Jones/augusta.edu/mcg)

Augusta (pte002/06.02.2020/06:05) Einige der ersten biologischen Belege für die Inkongruenz, die transsexuelle Personen erleben, da ihr Gehirn von einem Geschlecht ausgeht und ihr Körper von einem anderen, haben Forscher des Medical College of Georgia at Augusta University http://augusta.edu/mcg bei Östrogen-Rezeptorsignalwegen in den Gehirnen von 30 Studienteilnehmern gefunden. Den Experten nach ist diese Ausrichtung des Gehirns lebenslang unumkehrbar. Hormonbehandlungen und OPs können nur den Körper an diese Ausrichtung des Gehirns anpassen.

21 Varianten für 19 Gene

Laut Forschungsleiter J. Graham Theisen wurden bei diesen Signalwegen 21 Varianten für 19 Gene gefunden, die entscheidend dafür sind, ob ein Gehirn männlich oder weiblich ist. Grundsätzlich und vielleicht unlogisch spielen diese Gene vor allem bei der Freisetzung von Östrogen im Gehirn direkt vor und nach der Geburt eine Rolle, was entscheidend für die Vermännlichung ist.

Die von den Forschern identifizierten Varianten könnten bedeuten, dass bei Personen mit männlichem Geschlecht bei der Geburt dieser zentrale Kontakt mit Östrogen nicht stattfindet oder dass der Signalweg verändert ist und das Gehirn daher nicht männlich wird. Bei einem weiblichen Geschlecht von Geburt an könnte dies bedeuten, dass der normalerweise nicht vorgesehene Kontakt mit Östrogen stattfindet und es so zu einer Vermännlichung kommt.

Geschlechtsdysphorie erklärt

Beide Vorgänge können zur Unstimmigkeit zwischen dem inneren Geschlecht einer Person und ihrem äußeren führen. Die damit einhergehenden negativen emotionalen Erfahrungen werden als Geschlechtsdysphorie bezeichnet. Laut den Forschern ist es noch zu früh zu sagen, dass die Genvarianten in diesen Signalwegen zur Geschlechtsdysphorie führen.

Die Wissenschaftler arbeiten bereits an weiteren Projekten mit mehr Studienteilnehmern. Für die aktuelle Studie wurde das gesamte Genom der Studienteilnehmer analysiert. Die festgestellten Genvarianten konnten bei der Kontrollgruppe nicht nachgewiesen werden. Die Forschungsergebnisse wurden in "Scientific Reports" veröffentlicht.

(Ende)
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