pts20250630010 in Leben

Gedenkfeier zum 58. Jahrestag des sogenannten "Anschlags an der Porzescharte" unter falschen Voraussetzungen

dell'eccidio di Cima Vallona – ein falsch verstandenes Kapitel europäischer Nachkriegsgeschichte


Innsbruck/Bozen (pts010/30.06.2025/09:10)

Gestern, am Sonntag, dem 29. Juni, wurde "dell'eccidio di Cima Vallona", in der Gemeinde San Nicolò di Comelico in Südtirol gefeiert. Es ist die Ehrung von vier beim Vorfall an der Porzescharte gefallenen italienischen Soldaten, die in der Nacht vom 25. auf den 26. Juni 1967 von drei österreichischen Südtirolkämpfern in eine Sprengfalle gelockt worden waren.

"Genau hier beginnt die jahrzehntelange verzerrte Darstellung des Falls und sogar der Propaganda. Denn die drei Österreicher wurden in Österreich verurteilt, dann freigesprochen, dann im Verfahren im 3. Rechtsgang vom Bundespräsidenten aboliert, aber in Italien in Abwesenheit zu hohen Haftstrafen verurteilt. Bis heute, 58 Jahre später, gelten sie in Italien als 'gesuchte Mörder'. Inzwischen wurde aber von zahllosen Historikern und gerichtlich beeideten Gutachtern nachgewiesen, dass der Bombenanschlag niemals von den Österreichern verübt hätte werden können. Und die Fakten zeigen, was es aller Wahrscheinlichkeit nach tatsächlich war: Eine gezielte Mordaktion der geheimen radikal italienisch-faschistischen Organisation Gladio, die bereit war, für politische Ziele über Leichen zu gehen – selbst über die ihrer eigenen Männer", so der Wiener Autor Alois Gmeiner, der gerade einen Roman über diesen Vorfall schreibt, der die beiden Staaten Italien und Österreich zutiefst erschüttert hat.

"Es war kein Terroranschlag – es war ein inszenierter Akt der Eskalation"

Diese These vertritt nicht nur der österreichische Bundesheer-Historiker Hubert Speckner in seinen Recherchen, sondern nun auch der Wiener Autor Alois Gmeiner, der unzählige Fakten zusammengetragen hat und zusätzlich auch jene Dinge "formulieren" darf, die einem wissenschaftlich arbeitenden Historiker verboten sind: "Es ist nahezu offensichtlich, was damals passiert ist. Ich bin geborener Kärntner und daher auch verwandtschaftlich sehr mit Italien verbunden. Gerade darum war es für mich auch so unglaublich, diese Menschenverachtung zu akzeptieren, mit denen die Gladio, eine militärische Schattenorganisation mit neofaschistischen Wurzeln, bewusst eigene italienische Soldaten opferte – darunter Hauptmann Francesco Gentile, der sich gegen die Machenschaften der Gladio auflehnte – um den Südtirol-Konflikt weiter zu entflammen und die österreichisch-italienischen Beziehungen zu destabilisieren."

Dunkle, schmutzige Ecken – wo Kameradschaft keine Rolle spielt

"Ich gehe dorthin, wo Historiker nicht hingehen dürfen", sagt Gmeiner. "Ich schaue in die dunklen Ecken der Geschichte und mache sichtbar, was zu lange verschwiegen wurde. Mein Roman, der sogar in einem Südtiroler Verlag veröffentlicht werden soll, basiert auf gründlicher Recherche, dokumentierten Ungereimtheiten und formuliert zwar Unglaubliches, aber dennoch sehr sehr Wahrscheinliches."

www.ethikproaustria.at

(Ende)
Aussender: Ethik pro Austria
Ansprechpartner: Alois Gmeiner
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