58 Jahre Terror auf der Südtiroler Porzescharte – Zeit für Gerechtigkeit statt Vertuschung
Ein düsteres Kapitel europäischer Nachkriegsgeschichte wird "literarisch" aufbereitet
Innsbruck/Bozen (pts012/26.06.2025/10:05)
Am 25. Juni jährte sich der sogenannte "Anschlag an der Porzescharte" zum 58. Mal. An diesem Tag im Jahr 1967 kamen auf italienischem Boden nahe der Grenze zu Tirol vier italienische Soldaten ums Leben. Auch heuer wird in Südtirol an diesen Tag des Terrors gedacht. Doch bis heute wirft das Ereignis zahlreiche Fragen auf: Wurden sie Opfer eines Attentats durch Tiroler Aktivisten? Oder waren sie vielmehr Kollateralschaden eines perfiden Plans innerhalb der italienischen Machtstrukturen und der faschistischen Gladio-Organisation? Der Wiener Autor Alois Gmeiner ist gerade dabei, einen Roman über diesen die beiden Staaten Italien und Österreich so sehr erschütternden Anschlag zu verfassen – Arbeitstitel: "Unschuldig - Schuldig!"
dell'eccidio di Cima Vallona und warum Italiener andere Italiener geopfert haben könnten
Die Zeremonie findet jährlich in der Gemeinde San Nicolò di Comelico statt. Der Wiener Autor Alois Gmeiner, der gerade an einem literarischen Roman über den Fall schreibt, formuliert es so: "Ich gehe dorthin, wohin Historiker nicht dürfen – ich schaue in die dunklen Ecken der Archive, verknüpfe das Offensichtliche mit dem Verschwiegenen. Für mich ist klar: Diese Männer waren Bauernopfer einer geopolitischen Schachpartie, orchestriert von faschistischen Schattenkräften der Gladio-Organisation. Hauptgrund war ein ehrlicher Carabinieri-Offizier, Hauptmann Francesco Gentile, der die Machenschaften der Gladio innerhalb der italienischen Streitkräfte aufdecken wollte, der dafür getötet werden musste."
Gmeiners Roman, der auf den harten Fakten fußt, soll 2025 im Südtiroler Verlag Effekt! erscheinen. Er bringt sicher neue Dynamik, aber auch neue Einsichten in einen Terror-Skandal, der viel zu lange unter der Decke gehalten wurde.
Die Fakten des Anschlages auf der Porzescharte
In den frühen Morgenstunden des 25. Juni 1967 detonieren zwei Minen in der Nähe der Porzescharte. Vier italienische Soldaten sterben. Drei Österreicher, die in der Nacht zuvor einen vermeintlichen Verwundetentransport eines BAS-Aktivisten durchführen wollen, treffen niemanden und gehen wieder ins Tal zurück. Danach passiert der Anschlag und sie werden eines Terroraktes beschuldigt. Sie kommen ins Gefängnis, stehen in Österreich vor Gericht, Verurteilt, dann freigesprochen, dann im Verfahren im 3. Rechtsgang vom Bundespräsidenten aboliert und in Italien in Abwesenheit verurteilt Sie gelten in Italien bis heute als "gesuchte Mörder".
Forderung zum Jahrestag:
- Politische Aufarbeitung in Wien, Bozen und Rom
- Rehabilitierung der drei Österreicher
- Öffentliche Diskussion über die Machenschaften der Gladio und ihre Rolle in der europäischen Nachkriegsgeschichte
Auch die überwiegenden Historiker – unter anderem der renommierte Militärforscher Dr. Hubert Speckner – widersprechen der Terror-Anschlags-Version aus Italien. Sie sehen starke Indizien, dass es sich um eine gezielte Inszenierung von offiziellen Stellen, aber auch von Geheimstrukturen wie Gladio handelte. Deren Ziel: ein vergiftetes Klima zwischen Österreich und Italien heraufzubeschwören. Und es gelang auch. Dafür opferten skrupellose Italiener dann auch tatsächlich eigene italienische Soldaten. Ein ungeheuerlicher Verdacht – der aufgrund von Fakten "literarisch" aufgearbeitet wird, und sich nicht mehr abschütteln lässt.
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