pte20220926028 Unternehmen/Wirtschaft, Handel/Dienstleistungen

Gaspreise beeinträchtigen Düngemittelindustrie

Inlandsabsatz von Phosphat-Dünger gegenüber Vorjahresquartal auf 14.000 Tonnen halbiert


Landwirt beim Düngen: Inlandsabsatz ist stark zurückgegangen (Foto: pixabay.com, Pascvii)
Landwirt beim Düngen: Inlandsabsatz ist stark zurückgegangen (Foto: pixabay.com, Pascvii)

Wiesbaden (pte028/26.09.2022/13:30)

Die Gaspreis-Rally hat die Menge der in Deutschland in den Verkehr gebrachten Düngemittel im zweiten Quartal dieses Jahres binnen Jahresfrist stark reduziert. Laut dem Statistischen Bundesamt (Destatis) http://destatis.de hat sich der Inlandsabsatz von Phosphat-Dünger gegenüber dem Vorjahresquartal (minus 50,6 Prozent) auf 14.000 Tonnen des darin enthaltenen Nährstoffs Phosphat halbiert.

Auch Kali-Dünger reduziert

Auch der Absatz von Kali-Dünger reduzierte sich um 52,3 Prozent auf nurmehr 55.900 Tonnen Kaliumoxid. Stickstoff-Dünger wurde im Umfang von 238.000 Tonnen Stickstoff abgesetzt - 18,5 Prozent weniger als im Vorjahresquartal. Einzig der Absatz von Kalk-Dünger (592.600 Tonnen Calciumoxid) blieb mit minus 0,1 Prozent gegenüber dem zweiten Quartal 2021 nahezu unverändert, stellen die Wiesbadener Statistiker fest.

Hintergrund des Absatzrückgangs sei, dass die Herstellung der meisten Düngemittel sehr energieintensiv ist. Erdgas werde laut Destatis sowohl als Rohstoff wie auch als Energiequelle im Produktionsprozess benötigt. Die hohen Gaspreise und der damit verbundene Rückgang von Düngemittelproduktion und ‑vertrieb schlugen sich seit diesem Frühjahr verstärkt in den Preisen für Düngemittel nieder. Erzeugerpreise für Düngemittel und Stickstoffverbindungen hätten sich im August 2022 gegenüber dem Vorjahresmonat mehr als verdoppelt (plus 108,8 Prozent).

Außenhandel geht zurück

Auch der Außenhandel mit Düngemitteln auf Phosphat-, Stickstoff- oder Kaliumbasis ging zuletzt zurück: Von Januar bis Juli 2022 wurden 2,1 Mio. Tonnen solcher Düngemittel nach Deutschland importiert. Das waren elf Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum (2,4 Mio. Tonnen). Wichtigste Herkunftsländer für solche Düngemittel sind die Niederlande mit einem Anteil von 21 Prozent an den Importen von Januar bis Juli 2022, Belgien mit 15 Prozent und Polen mit 14 Prozent.

Der Export von Düngemitteln nahm im selben Zeitraum um 3,9 Prozent ab auf 4,6 Mio. Tonnen. Damit wurden mehr als doppelt so viel Düngemittel exportiert wie importiert. Im vergangenen Jahr hatte Deutschland noch 4,8 Millionen Tonnen ausgeführt. Besonders deutlich fielen die Rückgänge beim Außenhandel mit Phosphatdünger aus: Hier wurde von Januar bis Juli 2022 mit gut 15.100 Tonnen nur knapp die Hälfte (minus 52,6 Prozent) der im Vorjahreszeitraum importierten Menge eingeführt, der Export ging um drei Viertel (minus 74,5 Prozent) zurück auf 11.400 Tonnen.

(Ende)
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