pte20230721003 in Leben

Forscher retten Korallen mit neuem Verband

Erste Tests mit Stylophora pistillata geglückt - Curcumin stoppt die Folgen des Klimawandels


Korallen mit einem
Korallen mit einem "Verband" im Aquarium Genua (Foto: unimib.it)

Genua/Mailand (pte003/21.07.2023/06:10)

Mit einer Art Verband aus einem Biomaterial auf der Basis von Zein, ein aus Mais gewonnenes Protein, das mit dem ebenfalls natürlichen Molekül Curcumin getränkt ist, lassen sich Korallen retten, die aufgrund des Klimawandels ausbleichen und absterben. Curcumin ist eine antioxidative Substanz, die aus Kurkuma gewonnen wird, ein in Südostasien beheimatetes Gewürz. Das Verfahren zur Korallenrettung haben Forscher des Istituto Italiano di Tecnologia, der Università degli Studi di Milano-Bicocca und des Acquario di Genova entwickelt.

Korallenriffe sind massiv bedroht

Die Forscher sind zuversichtlich. Denn Tests im Aquarium von Genua hätten eine signifikante Wirksamkeit beim Verhindern der Korallenbleiche gezeigt. Die Korallenbleiche ist ein Phänomen, das bei Extremereignissen zum Tod dieser Organismen führt - mit verheerenden Folgen für Korallenriffe, die für die Weltwirtschaft, den Schutz der Küsten vor Naturkatastrophen und die marine Artenvielfalt von entscheidender Bedeutung sind.

Die meisten Korallen leben in Symbiose mit mikroskopisch kleinen Algen, die für ihr Überleben unentbehrlich und für ihre leuchtenden Farben verantwortlich sind. Aufgrund des Klimawandels steigen die Meerestemperaturen, was die Beziehung zwischen diesen beiden Organismen stört. In diesem Fall droht die Koralle, die durch den Verlust von Algen weiß wird, buchstäblich zu verhungern.

33 Grad Celsius sind kein Problem

Heute sind davon die meisten der wichtigsten Korallenriffe der Welt betroffen, einschließlich das riesige australische Great Barrier Reef. Bisher gibt es keine wirksamen Methoden, um diesem Phänomen entgegenzuwirken und die Korallenbleiche zu verhindern, ohne diese Lebensräume und die damit verbundene außergewöhnliche Artenvielfalt ernsthaft zu gefährden.

Während der Tests im Aquarium von Genua haben die Forscher das Wasser, in dem die Korallen leben, auf bis zu 33 Grad Celsius erhitzt. Das ließ alle unbehandelten Korallen verbleichen, wie es in der Natur vorkommen würde, während alle mit Curcumin behandelten Exemplare keine Krankheitssysmptome zeigten. Die Versuche fanden mit der für den tropischen Indischen Ozean typischen Korallenart Stylophora pistillata statt, die auf der Roten Liste der gefährdeten Arten der International Union for the Conservation of Nature steht.

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