pte20230314002 Produkte/Innovationen, Forschung/Entwicklung

Feuerfeste Fassaden nun aus recyceltem Glas

Lösung von Forschern der RMIT University ist zudem überaus robust und wasserabweisend


Dilan Robert (links) und Everson Kandare zeigen Proben der Fassadenverkleidung (Foto: rmit.edu.au)
Dilan Robert (links) und Everson Kandare zeigen Proben der Fassadenverkleidung (Foto: rmit.edu.au)

Melbourne (pte002/14.03.2023/06:05)

Feuerfest, robust und wasserabweisend sind Paneele für Fassadenverkleidungen, die Forscher an der RMIT University entwickelt haben. Gleichzeitig lösen sie das Problem des Glas-Recyclings, denn die Platten bestehen zu 83 Prozent aus recyceltem Glas. Dieses wird gemahlen und mit Bindemitteln aus Kunststoff, Pigmenten für die Farbgebung sowie feuerhemmenden Additiven versetzt. Erhitzt wird das Material in Formen gegossen. Nach dem Erkalten können die fertigen Paneele entnommen werden.

Luftspalt für Wärmeisolation

Derzeit wird die Fassade eines Gebäudes auf dem Universitätscampus mit den Platten ausgestattet. Sie werden so montiert, dass zwischen ihnen und dem Mauerwerk ein kleiner Spalt freibleibt. Die darin befindliche Luft wirkt als Wärmeisolator. "Experimente haben gezeigt, dass unsere Verkleidungen feuersicher, wasserfest und billig sind sowie strukturelle und ökologisch nachhaltige Anforderungen erfüllen", sagt Dilan Robert, Assistenzprofessor für Engineering an der RMIT.

Bisher werden Fassaden schon mit Platten aus Glas verkleidet. Die Montage ist aufwendig, weil sie leicht brechen. "Unsere Paneele sind flexibel, sodass keine Bruchgefahr besteht", so Robert, der das Verfahren gemeinsam mit Everson Kandare entwickelt hat. Zwar werden in der Schweiz bereits 99 Prozent des Altglases recycelt, in Deutschland 84,1 und in ganz Europa 79 Prozent. Doch weltweit liegen die Quoten weit darunter. Wenn das Glas zum Rohstoff wird, der in hochwertigen Produkten wie Paneelen eingesetzt werden kann, würde die Recycling-Quote deutlich ansteigen, glaubt Robert.

Keine katastrophalen Brände

"Verkleidungen spielen eine Schlüsselrolle bei der Verhinderung der Ausbreitung von Feuer, insbesondere in Hochhäusern", so Robert. Einige der katastrophalsten Gebäudebrände, wie der des Grenfell-Turms 2017 in London, bei dem 72 Menschen starben und viele verletzt wurde, seien durch Fassadenverkleidungen, die mit schlechten Brandschutzleistungen versehen waren, verschlimmert worden. Gebäudebrände könnten überall und jederzeit auftreten und nicht vorhergesagt werden. Daher sollten Brandschutzanforderungen bei der Planung von Gebäuden berücksichtigt werden, heißt es.

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