pte20210127010 Medien/Kommunikation, Technologie/Digitalisierung

Fake News: Faktencheck besser nach Headline

Hinweis auf Fehlinformation darf nicht vor oder neben Text stehen - Aufmerksamkeit wichtig


Fake News: Faktencheck erst nach Schlagzeile (Foto: pixabay.com, memyselfaneye)
Fake News: Faktencheck erst nach Schlagzeile (Foto: pixabay.com, memyselfaneye)

Cambridge/Berlin (pte010/27.01.2021/06:15)

Faktenchecks bei Fake News im Netz sind deutlich effektiver, wenn User die Schlagzeile eines Artikels vor dem Hinweis auf Fehlinformationen lesen. Sie müssen also zuerst sehen, was ein Artikel fälschlicherweise behauptet, bevor sie erfahren, dass es sich dabei nicht um die Wahrheit handelt, ergibt eine Studie des Massachusetts Institute of Technology (MIT) http://mit.edu .

[b]"Korrektur braucht Interesse"[/b]

“Vor allem Fake News brauchen Schlagzeilen, um Aufmerksamkeit zu erregen. Die Korrektur braucht aber dieses Interesse, um bei Lesern eine Wirkung zu zeigen, sie sind direkt nach der Schlagzeile aufnahmefähiger. Der Faktencheck muss auch sofort erfolgen, damit die Fehlinformationen bei den Usern nicht zu tief greifen. Durch die frühe Antithese wird der Artikel schon beim Lesen entkräftet. Das setzt aber auch voraus, dass die Leser der Wahrheit gegenüber auch offen sind”, sagt Medienpsychologe Jo Groebel http://jogroebel.com im pressetext-Gespräch.

Die Forscher haben Experimente mit insgesamt 2.683 Teilnehmern durchgeführt. Sie haben ihnen 36 Schlagzeilen gezeigt, von denen jeweils die Hälfte zu akkuraten oder falschen Nachrichten gehörten. Davor, danach oder daneben waren kurze Hinweise zu sehen, ob es sich um echte Informationen handelt oder nicht. Die Probanden mussten selbst einschätzen, ob sie den Schlagzeilen vertrauen können.

[b]Eigene Eindrücke bilden[/b]

Durch den Faktencheck nach der Schlagzeile haben die Studienteilnehmer um 25,3 Prozent weniger Fehleinschätzung über die Nachrichten gemacht. Stehen die Hinweise neben der Headline, reduzierte das die Irrtümer nur um 8,6 Prozent. Eine Korrektur vor der Schlagzeile verringert sie lediglich um 5,7 Prozent. 

Den Wissenschaftler zufolge müssen Faktenchecker den Lesern die Möglichkeit geben, aus den Schlagzeilen heraus ihre eigenen Eindrücke zu bilden. Erst danach sollten sie darüber aufgeklärt werden, ob es sich um Fake News handelt. Bei korrekten Meldungen lässt das die Informationen oft stärker sinken, während Unwahrheiten weniger effektiv sind.

(Ende)
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