pte20220811003 Unternehmen/Wirtschaft, Umwelt/Energie

Energie: Drittel der Briten unter Armutsgrenze

End Fuel Poverty Coalition rechnet bis Anfang 2023 mit rund 10,5 Mio. betroffenen Haushalten


Zapfsäule: Spritpreise ziehen weiter kräftig an (Foto: unsplash.com, engin akyurt)
Zapfsäule: Spritpreise ziehen weiter kräftig an (Foto: unsplash.com, engin akyurt)

London (pte003/11.08.2022/06:10)

Die Preisanstiege für Energie werden noch diesen Winter beinahe ein Drittel der britischen Bevölkerung in die Armut treiben. Auch in den ersten drei Monaten des nächsten Jahres werden die Kosten in diesem Bereich weiter steigen und dafür sorgen, dass rund 10,5 Mio. Haushalte in Großbritannien unter die Armutsgrenze rutschen. Diese düstere Prognose stellt die End Fuel Poverty Coalition (EFPC) http://endfuelpoverty.org.uk auf Basis von Daten von Cornwall Insight http://cornwall-insight.com. Mit einer Entspannung der Lage sei erst in der zweiten Hälfte 2023 zu rechnen.

Prognose nach oben korrigiert

"Die jüngsten Einschätzungen zur Energiepreisentwicklung zeigen ganz klar, dass das gegenwärtige Level an Unterstützung seitens der Regierung nichts weiter ist als ein Tropfen auf den heißen Stein", zitiert "CNN Business" Simon Francis, Koordinator bei der EFPC. Im Vergleich zum aktuellen Preisniveau werde schon bis Januar nächsten Jahres ein Anstieg um 116 Prozent bei den Energierechnungen erwartet. Dann müsse ein durchschnittlicher Haushalt im Land bereits 4.266 Pfund (rund 5.041 Euro) für Energie berappen - das entspricht 355 Pfund pro Monat, rechnet der Experte vor.

Der Anstieg um 116 Prozent bis Januar ist dabei deutlich höher ausgefallen als bisherige Prognosen. Noch vor einer Woche war Cornwall Insight in diesem Fall von lediglich 83 Prozent ausgegangen. "Die Prognosen tun sich immer schwerer, mit den steigenden Energiepreisen Schritt zu halten. Wir mussten unsere Zahlen korrigieren, weil die Großhandelspreise wieder sprunghaft angestiegen sind", betont Francis.

Staatliche Förderung ab Oktober

Um der dramatischen Entwicklung entgegenzuwirken und die Bürger zu entlasten, hat die Regierung des scheidenden Premierministers Boris Johnson schon im Mai angekündigt, ein Unterstützungspaket in Höhe von 15 Mrd. Pfund zu schnüren. Dieses sieht vor, dass 29 Mio. Haushalte in Großbritannien ab Oktober eine staatliche Förderung von monatlich 400 Pfund erhalten sollen. "Diese 400 Pfund reichen nicht aus, um einen wirklichen Unterschied in unseren Berechnungen zu machen. Das ist mit aller Wahrscheinlichkeit einfach nicht genug", so Craig Lowrey, Principal Consultant bei Cornwall Insight.

(Ende)
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