Deutsche Wirtschaft wächst stärker als gedacht
IfW Kiel und ifo Institut heben ihre Sommer-Prognosen an und sehen Talsohle der Krise erreicht
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Ersehnter Aufschwung: Deutsche Wirtschaft löst die Wachstumsbremse (Bild: pixabay.com, geralt) |
Kiel/München (pte015/12.06.2025/12:30)
Die deutsche Wirtschaft dürfte 2025 kräftiger zulegen als bisher erwartet. Das geht aus der Sommerprognose des IfW Kiel hervor. So wächst das BIP im laufenden Jahr statt null nun 0,3 Prozent und 2026 statt 1,5 nun 1,6 Prozent. Ähnlich sieht die aktuelle Lage das ifo Institut.
"Talfahrt hat Boden gefunden"
Zunächst dürfte die wirtschaftliche Dynamik jedoch noch verhalten bleiben, auch weil die US-Handelspolitik negativ zu Buche schlägt, warnen die Ökonomen beider Institute. Die Talsohle scheint jedoch erreicht.
"Die Frühindikatoren bestätigen unsere Einschätzung, dass die Industrie nach zweijähriger Talfahrt nun - auf niedrigem Niveau - ihren Boden gefunden hat", sagt Stefan Kooths, Konjunkturchef des IfW Kiel, und ergänzt: "Die nun wieder aufwärts gerichtete Entwicklung ist im Wesentlichen binnenwirtschaftlich getragen."
Privater Konsum als Stütze
Zwar steigt der private Konsum nach zweijähriger Durststrecke wieder merklich an, und auch die Unternehmensinvestitionen drehen nach und nach ins Plus. Dennoch bleibt die privatwirtschaftliche Dynamik insgesamt laut den Fachleuten für eine Erholungsphase sehr verhalten.
Im kommenden Jahr, wenn sich die ungleich größeren finanzpolitischen Spielräume der neuen Bundesregierung zunehmend bemerkbar machen, wird sich das Expansionstempo jedoch spürbar erhöhen - allerdings zulasten einer steigenden Neuverschuldung, heißt es aus Kiel weiter.
Export bleibt Sorgenkind
Problemkind bleibt der Export. So dürften die Ausfuhren 2025 insgesamt noch einmal um 0,4 Prozent sinken, für 2026 wird mit einem Anstieg um 1,2 Prozent gerechnet. Der Privatkonsum wird zwar das hohe Tempo zum Jahresauftakt nicht halten, legt aber in beiden Jahren um rund ein Prozent wieder deutlicher zu, so die Prognosen.
Dem ifo Institut nach dürfte nach einem Rückgang um 26.000 Personen im Jahr 2025 die Zahl der Erwerbstätigen 2026 um rund 121.000 steigen. Die registrierte Arbeitslosigkeit steige 2025 um 161.000 und werde 2026 dann um 63.000 sinken. Die Arbeitslosenquote läge somit bei 6,3 Prozent (2025) und 6,1 Prozent (2026).
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