pte20220704003 Unternehmen/Wirtschaft, Handel/Dienstleistungen

Chinesische Firmen in den USA unter Druck

Schwieriges Verhältnis beider Ländern laut Umfrage größere Herausforderung als die Pandemie


Container: Handelsbeziehungen zwischen China und USA strapaziert (Foto: pixabay.com, AbsolutVision)
Container: Handelsbeziehungen zwischen China und USA strapaziert (Foto: pixabay.com, AbsolutVision)

New York (pte003/04.07.2022/06:10)

In den USA tätige chinesische Unternehmen sehen sich mit großen Belastungen konfrontiert. In einer Umfrage der China General Chamber of Commerce (CGCC) - USA http://cgccusa.org nennen drei Viertel der befragten Firmen die "festgefahrenen bilateralen Beziehungen zwischen den USA und China" als größte Sorge in Bezug auf künftige Geschäftstätigkeit in den Vereinigten Staaten.

Weniger Chancen befürchtet

Laut der Befragung hat sich der Optimismus der Unternehmen in Bezug auf sich bietende Chancen verringert, auch wenn sich die Unternehmen langsam von Störungen seit der COVID-19-Pandemie erholen. Die Sorgen um die bilateralen Beziehungen sind größer als die um COVID-19 und seine Folgen, die 51 Prozent der befragten Unternehmen als Herausforderung bezeichnen. "In einem komplexen, sich wandelnden und zunehmend umkämpften Umfeld zeichnen die Geschäftsaktivitäten und Investitionen chinesischer Unternehmen in den USA ein gemischtes Bild aus leicht erholten Leistungen und zunehmender Unsicherheit, die durch die turbulenten Umstände im Jahr 2021 entstanden sind", teilt die CGCC mit.

Insgesamt hat die CGCC 111 ihrer Mitglieder in 40 US-Bundesstaaten befragt. Mehr als 60 Prozent der Unternehmen sind in den Sektoren zyklische Konsumgüter, Industrie, Energie, Finanzen und Immobilien tätig. Etwas mehr als die Hälfte (54 Prozent) der chinesischen Unternehmen haben für das vergangene Jahr einen Umsatzanstieg gemeldet und erreichten damit wieder das Niveau wie vor der Pandemie. Fast die Hälfte der Unternehmen prognostiziert für die nächsten zwei Jahre einen Umsatzanstieg, während 27 Prozent der Befragten für 2022 mit mehr Geschäftsinvestitionen rechnen.

Breiter Optimismus verflogen

Zu Beginn der Amtszeit von Präsident Joe Biden waren die Erwartungen der chinesischen Unternehmen in Bezug auf einen starken Wirtschaftsaufschwung angesichts niedriger Arbeitslosigkeit, höherer Löhne und mehr Beschäftigungsmöglichkeiten laut der Umfrage allgemein positiv. Dieser vorsichtige Optimismus währte aber nur kurz und ist nun rückläufig, da die Unternehmen anhaltende Handelsunterbrechungen, im Zuge einer verschlechterten Beziehung zwischen den USA und China ein zunehmend unsicheres regulatorisches Umfeld und Schwierigkeiten bei der Gewinnung und Bindung von Talenten erlebten.

So stellte auch der US-China Business Council in seiner jährlichen Mitgliederbefragung 2021 fest, "dass die angespannte Beziehung zwischen Washington und Peking das vierte Jahr in Folge eine der größten Herausforderungen" für in China tätige US-Unternehmen darstellt. Dennoch haben 24 Prozent der befragten chinesischen Unternehmen im Jahr 2021 neue Investitionen in den USA getätigt, wobei die meisten Gelder in den Energie-, IT- und Finanzsektor flossen. Fast ein Jahrzehnt lang haben die meisten chinesischen Unternehmen, die in den US-Markt eintraten, Investitionen auf der grünen Wiese getätigt, gründeten also neue Geschäftseinheiten statt bestehende zu übernehmen, was zur Schaffung lokaler Arbeitsplätze beiträgt.

"Attraktives Investitionsumfeld"

Laut Xu Xueyuan, Ministerin der chinesischen Botschaft in Washington, haben US-Firmen mehr als 70.000 Unternehmen in China gegründet, während fast 3.000 chinesische Unternehmen in die USA kamen und einen Beitrag zur lokalen Wirtschaft, zur Schaffung von Jobs und zum Wohlstand der Gemeinschaft geleistet haben. Auf der Veranstaltung zur Veröffentlichung der Umfrage sagte Xu, sie hoffe, dass die USA China auf halbem Wege entgegenkommen werden, um ein "attraktives und tragfähiges" Investitionsumfeld zu schaffen, in dem chinesische Unternehmen florieren können. Dazu gehöre es, die Zölle zu senken, anstatt weitere zu erheben, Märkte zu öffnen anstatt sie abzukoppeln und Mauern und Barrieren zu errichten sowie einen fairen Wettbewerb zu führen, anstatt Sanktionen zu verhängen.

Das Weiße Haus hat seinerseits die Handelsbeziehungen mit China, dem gravierende Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen werden, auf den Prüfstand gestellt (pressetext berichtete: http://pte.com/news/20210826003 ). Auch Chinas Rolle als Wirtschaftsstütze Russlands ist offenkundig nicht förderlich für ein positives Verhältnis zu den Vereinigten Staaten (pressetext berichtete: http://pte.com/news/20220323004 ).

(Ende)
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