pte20181123019 in Forschung

China: Verkehrskamera von Werbung genarrt

Plakat von Geschäftsfrau Dong Mingzhu an einem Bus fälschlicherweise mit Person gleichgesetzt


Managerin Dong Mingzhu in China zu Unrecht am Pranger (Foto: Handout)
Managerin Dong Mingzhu in China zu Unrecht am Pranger (Foto: Handout)

Ningbo (pte019/23.11.2018/13:47) Eine Werbung mit der bekannten chinesischen Geschäftsfrau Dong Mingzhu auf einem Bus in der ostchinesischen Stadt Ningbo http://bit.ly/2DGpCh2 wurde von einem ausgeklügelten Kamerasystem mit modernster Gesichtserkennungs-Software fehlinterpretiert. Das Hightech-System ist eigentlich dazu da, Fußgänger, die bei rotem Licht die Ampel überqueren, zu identifizieren und anschließend zu bestrafen. Doch scheint der Algorithmus nicht immer wunschgemäß zu funktionieren, wie das aktuelle Beispiel zeigt.

"Rotgänger" an Pranger gestellt

Das System ist laut Auskunft der Behörden erst vor einem Jahr in Betrieb genommen worden. Kommt es zu einem Vorfall, greift es auf gespeicherte Ausweisdaten zu und liefert der Polizei Fotos und Namen. Um eine abschreckende Wirkung bei der Bevölkerung zu erzielen, werden die Gesichter anschließend auf großen Bildschirmen im gesamten Stadtgebiet gezeigt. Ziel ist es, "Rotgänger" öffentlich den Pranger zu stellen und darüber hinaus Knöllchen zu verschicken.

Die Technologie arbeitet aber nicht zu 100 Prozent zuverlässig, wie die Managerin, die einen großen Klimaanlagen-Konzern leitet, zu spüren bekommen hat. Dong wurde auf Grundlage ihres Bildes in der Werbung auf dem Bus identifiziert. Das Fahrzeug überquerte die Kreuzung ordnungsgemäß mit dem Bild der 64-Jährigen, was ihr letztlich zum Verhängnis wurde - digitaler Pranger inklusive. Die Behörde hat den Fehler inzwischen eingestanden und "das System vollständig aufgerüstet, um die Falscherkennungsrate zu reduzieren".

(Ende)
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