pts20070207010 Unternehmen/Wirtschaft, Handel/Dienstleistungen

Beratungsqualität unabhängiger Finanzdienstleister gestiegen

Vermehrte Verunsicherung in den Bereichen Lebensversicherungen und Tilgungsträger


Wien (pts010/07.02.2007/09:00) "Der Wettbewerb zwischen Banken und unabhängigen Finanzdienstleistern ist härter geworden", zieht Johann Wally in seiner Funktion als Ombudsmann der Wiener Finanzdienstleister über das vergangene Jahr Resümee. Insgesamt bearbeitete der Ombudsmann 2006 rund 75 Fälle und mehr als 100 Anfragen. Ein Großteil bezog sich davon auf den vorzeitigen Rückkauf von Lebensversicherungen sowie Kredite und Tilgungsträger bei Fremdwährungsfinanzierungen. Die Konsumenten sind zunehmend verunsichert, was die Wahl und Qualität der Tilgungsträger betrifft. "Bankberater sind ihrer Bank verpflichtet und können ihren Kunden naturgemäß nur ihre hauseigenen Produkte empfehlen. Gewerbliche Vermögensberater sind hingegen dem Kunden verpflichtet und wählen das für den Konsumenten und dessen Bedürfnisse entsprechend beste Produkt am Markt aus. Dies führt oftmals zu einem unterschiedlichen Beratungsergebnis und zur Verunsicherung beim Konsumenten", erläutert Wally die derzeitigen Marktverhältnisse. Er empfiehlt daher dem Konsumenten, zusammen mit einem unabhängigen Finanzdienstleister bzw. Vermögensberater seines Vertrauens die Hausbank zu besuchen und gemeinsam die beste Lösung zu finden.

Lebensversicherung: Prämienfreistellung besser als Rückkauf

Bei Fremdwährungskrediten empfiehlt der Ombudsmann generell auf die Qualität des zur Kreditbesicherung eingesetzten Tilgungsträgers zu achten. Konsumenten sollten ihr Augenmerk darauf legen, dass die Kreditrate maximal ein Drittel des nachweisbaren Einkommens ausmacht. Wie auch die vergangenen Jahren gezeigt haben, sind bei Konsumenten Geldengpässe oftmals Folge der Selbstüberschätzung ihrer finanziellen Leistungsfähigkeit, die eine vorzeitige Auflösung von Verträgen zur Folge hat. Der Ombudsmann rät dringend davon ab, bestehende Lebensversicherungsverträge zugunsten (angeblich) besserer zu kündigen, weil dies fast ausnahmslos mit Verlusten verbunden ist (z.B. fallen neuerlich Abschluss- und Verwaltungskosten an). Diese können mit dem neu abgeschlossenen Vertrag - auch bei eventuell höher zu erwartende Renditen - meist nicht mehr wettgemacht werden. Wally empfiehlt Konsumenten in Bezug auf ihre Finanzangelegenheiten vermehrt der professionellen und unabhängigen Beratung eines Finanzdienstleisters bzw. gewerblichen Vermögensberaters zu vertrauen: "Ein individuell erstelltes Finanzkonzept für den Erhalt und Aufbau des Vermögens - insbesondere auch im Hinblick auf die private Altersvorsorge - macht sich auf alle Fälle bezahlt."

Qualität in der Finanzberatung steigt

Die rückgängige Anzahl an Anfragen in Bezug auf Wertpapiere führt Wally vor allem darauf zurück, dass die Berater wesentlich sensibler geworden sind und auch die Aus- und Weiterbildung im Finanzdienstleistungsbereich deutlich zugenommen hat, was generell eine Verbesserung der Beraterqualität mit sich gebracht hat. Ein bemerkenswert positives Zeugnis stellt der Ombudsmann in diesem Zusammenhang den Strukturvertrieben aus, die 2006 von keinem nennenswerten Beschwerdefall betroffen waren. Die laufende Fortbildung im Bereich der Finanzdienstleistung ist für jeden Berater ein absolutes Muss, da sich Produkte sowie gesetzliche und steuerliche Rahmenbedingungen rasant ändern.

Zudem sind auch die Konsumenten in den letzten Jahren mündiger geworden und fordern verstärkt Informationen ein. Dennoch ortet der Ombudsmann einen dringenden Nachholbedarf in punkto Financial Education: "Finanzielle Absicherung ist für jeden Menschen ein existenzielles Thema. Dennoch wird dieses in der Schulausbildung kaum berücksichtigt. Die Vermittlung von Grundwissen und die Aufklärung über Finanzinstrumente auf breiter Basis stellt eine wichtige Aufgabe dar, weil Konsumenten dadurch ihre eigenen Bedürfnisse in finanziellen Angelegenheiten sowie die Empfehlungen des Finanzberaters besser einschätzen können."

Mag. Johann Wally ist Wirtschaftstreuhänder, Steuer- und Vermögensberater, seit 1997 Vorstandsmitglied der Fachakademie für Finanzdienstleister / FAF ( http://www.faf.at ) und fungiert als gerichtlich beeideter Sachverständiger für Vermögensberater, Mitglied der Prüfungskommission für Vermögensberater sowie als fachkundiger Laienrichter am Arbeits- und Sozialgericht Wien.

Seit nun mehr 11 Jahren steht Johann Wally im Auftrag der Fachgruppe Finanzdienstleister der Wirtschaftskammer Wien ( http://www.diefinanzdienstleister.at ) als Ombudsmann für Konsumentenanfragen bei Problemen im Rahmen von Vermögensaufbau und Finanzierung zur Verfügung. Die Überprüfung von Gewerbeberechtigungen, die Meldung von unbefugten Beratern sowie die Vermittlung zwischen Finanzdienstleistern und Konsumenten stehen seit 1996 im Mittelpunkt seiner Tätigkeit.

(Ende)
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