pte20220809001 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Auge: Methode verrät den Druck auf das Hirn

Invasive Eingriffe sind dank Verfahren der University of Melbourne künftig nicht mehr notwendig


Auge: Vermessung bestimmt den Druck auf das Gehirn (Bild: unimelb.edu.au)
Auge: Vermessung bestimmt den Druck auf das Gehirn (Bild: unimelb.edu.au)

Melbourne (pte001/09.08.2022/06:00)

Die Durchblutung des Gehirns und damit dessen Wohlbefinden hängt vom sogenannten intrakraniellen Druck (ICP) ab. Ist er zu hoch, wird das Gehirn nicht mehr ausreichend versorgt. Dieser Druck lässt sich künftig statt mit einer Sonde, die in den Schädel eingeführt wird, durch eine vom Department of Optometry and Vision Sciences der University of Melbourne http://bit.ly/3zGitbK entwickelte Analyse des Drucks in den Blutgefäßen im Auge messen, ohne dass es einen invasiven Eingriff gibt.

Adern geben Aufschluss

Forscher Bang Bui hat das Verfahren perfektioniert und ein mobiles Gerät entwickelt, das diese Aufgabe übernehmen kann, ein multidisziplinäres Experten-Team nutzt die Tatsache, dass das Pulsieren der Blutgefäße im Auge durch den ICP, der auf den Sehnerv direkt außerhalb des Auges wirkt, beeinflusst wird. "Zusätzlich zu einer schnelleren, nicht-invasiven Diagnose wird diese neue Technik die Kosten für die Überwachung des ICP erheblich senken, indem sie die Notwendigkeit einer invasiven OP beseitigt", sagt Bui.

Nach Verletzungen kann der Druck im Gehirn ansteigen. Das führt zu Hirnverletzungen, die oft irreparabel sind. Deswegen ist es wichtig, schnell Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Die Messung dieses Drucks ist traditionell nur durch invasive Gehirnoperationen möglich, die Zeit in Anspruch nehmen und Infektionen sowie Komplikationen zur Folge haben können.

Die Zeit ist entscheidend

"Wenn es um ein Trauma geht, vor allem bei einem Kopftrauma, wissen wir, dass die Zeit von entscheidender Bedeutung ist. Viele der vorhandenen Tools, auf die wir uns für die Diagnose verlassen, sind nicht immer einsetzbar", so der Forscher. Bui und sein Team haben bereits bewiesen, dass die Methode funktioniert. Allerdings handelt es sich um ein stationäres Gerät.

Patienten, bei denen der Verdacht auf intrakraniellen Überdruck besteht, müssen also zu dem Gerät gebracht werden, was wertvolle Zeit kostet. Deshalb hat Bui jetzt ein tragbares Gerät entwickelt. "Wir arbeiten jetzt daran, das Gerät an Laboraugenmodellen und gesunden Augen zu verfeinern, um sicherzustellen, dass es von Klinikern robust eingesetzt werden kann", so Bui.

(Ende)
Aussender: pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Wolfgang Kempkens
Tel.: +43-1-81140-300
E-Mail: kempkens@pressetext.com
Website: www.pressetext.com
|