Auf Spinatblatt-Rippen wachsen bald Steaks
US-Wissenschaftler des Boston College züchten erfolgreich Fleischprodukte aus Muskelzellen
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Steak: könnte bald aus dem Labor kommen (Foto: Reiner Rosenwald, pixelio.de) |
Chestnut Hill/Worcester (pte003/01.04.2021/06:10)
Die Rippen von Spinatblättern dienen Forschern des Boston College https://www.bc.edu/ (BC) in Chestnut Hill im US-Bundesstaat Massachusetts als Gerüst für die Ansiedlung von lebenden Zellen aus Rindern. Ziel ist es, synthetisches, aber naturidentisches Fleisch zu züchten. „Diese alternative Landwirtschaft hat das Potenzial, Fleisch zu produzieren, das die Struktur von traditionell angebautem Fleisch nachahmt und gleichzeitig den Land- und Wasserbedarf minimiert", sagt Glenn Gaudette, Professor für biomedizinisches Engineering am BC.
[b]Bis zu 14 Tage lebensfähig[/b]
Das Team, zu dem auch Jordan Jones und Alex Rebello, Absolventen der Privatuniversität Worcester Polytechnic Institute https://www.wpi.edu/ gehören, entfernte die Pflanzenzellen aus dem Spinatblatt und verwendete das verbleibende Gefäßgerüst, um Fleischzellen anzusiedeln und zu züchten. Die Zellen blieben bis zu 14 Tage lebensfähig und entwickelten sich zu Muskelmasse. Das reicht allerdings noch nicht aus, um Fleisch zu ersetzen. „Wir müssen mehr Zellen kultivieren, um ein dickeres Steak zu bekomme", so der Biomediziner.
[b]Suche nach einem essbaren Gerüst[/b]
„Unser Ziel war es, ein essbares Gerüst zu finden, an das sich die tierischen Zellen klammern können", sagt Gaudette. Sonst könnten sie nicht wachsen. „Im Labor nehmen wir Gerüste aus Kunststoff. Doch der ist bekanntlich nicht essbar." Spinat erwies sich als geeignet, doch die Forscher experimentieren auch mit anderen Gemüsepflanzen. Außerdem denken sie daran, auch andere Tierzellen und sogar Fisch zu züchten. „Wir brauchen umweltfreundliche und ethisch vertretbare Wege, um Fleisch herzustellen und so die wachsende Bevölkerung zu ernähren", sagt Gaudette.
[b]Woraus der Fleischersatz von heute besteht[/b]
Fleischersatz wird heute beispielsweise aus festfleischigen Pilzen und Gemüsesorten wie Austernsaitling und Sellerie hergestellt. Um sie geschmacklich aufzupeppen werden sie unter anderem mit Sojasauce und Liebstöckelextrakt gewürzt. Andere basieren auf proteinreichen aber geschmacksarmen Pflanzenprodukten wie Tofu. Auch Erbsen, Milch und Eiweiß sind mögliche Zutaten für vegetarische Schnitzel und Hackbällchen.
(Ende)
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