pts20040830045 Unternehmen/Wirtschaft, Medizin/Wellness

AstraZeneca: Seit fünf Jahren erfolgreich in einem Boot


Zug (pts045/30.08.2004/16:15) Anlässlich des 5-jährigen Jubiläums präsentierten Mitglieder des Management-Teams in der Schweiz fünf Meilensteine der Unternehmensführung: Die Fusion, die Forschung und Medikamententwicklung, der Nobelpreis für die Herstellung eines besonders innovativen Medikaments, die "Gastfamilie" als Beispiel für ein ungewöhnliches Sponsoringprojekt und die Wahrnehmung der unternehmerischen Verantwortung.

Am 1. Juni 1999 fusionierten die Astra AB und die Zeneca Group PLC zur AstraZeneca AG. Mit einer Umsatzsteigerung von 178 auf 283 Millionen Schweizer Franken steht AstraZeneca in der Schweiz heute an zweiter Stelle der Pharmaunternehmen, welche rezeptpflichtige Medikamente verkaufen. Hans Seiler, Marketing Company President, erinnerte sich an der Pressekonferenz an den Neubeginn als AstraZeneca. Rund 120 Mitarbeiter waren 1998 vom Zusammenschluss der beiden Unternehmen betroffen. "Es war eine Fusion aus der Stärke." Zwei angesehene Firmen mit einer ähnlichen Kultur, die sich auf den Kunden konzentrierte und deren Präparate-Portfolio sich gut ergänzten. Die Prioritätenliste der jungen Firma umfasste neben der Fortführung der laufenden Geschäfte und der Produkteentwicklung vor allem die rasche und effektive Zusammenführung der Unternehmen. Eine neue Firmenkultur mit einem einheitlichen Kommunikationsauftritt und einer vollständigen mentalen Integration der Mitarbeiter zu schaffen, bezeichnete Hans Seiler als den zeitintensivsten Prozess. Besonders Letzteres "hat länger gedauert, aber nicht lang". Emotionalen Problemen, die im Rahmen der Fusion entstanden, begegnete man mit intensiven Mitarbeitergesprächen und Teambildungsmassnahmen. Umso mehr schätzte er, dass das neue Leitbild von einem Team erarbeitet wurde, in dem die Mitarbeiter aller Ebenen vertreten waren. Zu den negativen Erfahrungen zählte Hans Seiler vor allem die Schliessung der Verpackungsstätte in Egg, bei der 19 Arbeitsplätze verloren gingen. Die schnelle Durchführung der Fusion, die regelmässigen, transparenten Informationen, klare Zielvorgaben und den Mut Entscheidungen zu treffen - auch wenn sie manchmal falsch waren, bezeichnete er als hilfreich für die Fusion. "Best of both - to do better than both" unter diesem Motto fand der Zusammenschluss statt. Der Ausbau oder die Verbesserung der Marktstellung in den Therapiebereichen Magen-Darm, Herz-Kreislauf, Krebs, Atemwege, Zentralnervensystem, Schmerzbekämpfung und Infektion zeugen von einer nachhaltigen Wirkung. Weltweit rangiert AstraZeneca an fünfter Stelle. In der Schweizer Niederlassung in Zug beschäftigt das Unternehmen heute rund 200 Mitarbeiter.

Vom Molekül zum Produkt
Die Entwicklung eines neuen Medikaments setzt zunächst einmal einen medizinischen Nutzen oder ein therapeutisches Bedürfnis voraus. Der Trend, so Dr. med. Madeleine Billeter, Medical and Regulatory Affairs Director, geht immer mehr in die Erforschung von Zellmechanismen mit dem Ziel, zukünftig so genannte "massgeschneiderte Therapien" zu entwickeln. Auch AstraZeneca arbeitet verstärkt in diese Richtung und sucht dabei - wie in vielen anderen Bereichen auch - Synergien mit externen Partnern. Durchschnittlich 1 Million Moleküle werden zu Beginn der Arzneimittelentwicklung mit Hilfe eines Screening-Verfahrens identifiziert. Am Ende wird nur eines davon als Produkt eingeführt und bringt den erhofften "Return of Investment". Rund 10 Jahre vergehen vom Beginn der Entwicklung bis zur Markteinführung. Die durchschnittlichen Forschungsausgaben für ein Produkt belaufen sich auf 897 Millionen US-Dollar. Massiv gestiegen sind auch die Anforderungen von Seiten der Zulassungsbehörden. Als Beispiel nannte Dr. Billeter eine Verdoppelung der notwendigen Anzahl klinischer Studien seit 1977, und eine siebenfache Zunahme der Studienteilnehmer im gleichen Zeitraum.

Esomeprazol, als Beispiel für eine innovative Entwicklung
Neue chemische Substanzen einerseits, aber auch neue Wirkungsmechanismen, galenische Formulierungen und schliesslich Therapiemöglichkeiten sind Ausdruck von Innovationen. Als Beispiel einer innovativen Entwicklung nannte Dr. Daniel Roth, Business Unit Director Gastroenterology, den Wirkstoff Esomeprazol, der zur Behandlung säurebedingter Erkrankungen wie Magenbrennen eingesetzt wird. Bereits die Ursprungssubstanz Omeprazol, ein racemisches Gemisch aus R-Omeprazol und S-Omeprazol, wurde für die Behandlung der Refluxkrankheit angewendet. Die viel versprechende Wirksamkeit von reinem S-Omeprazol führte schliesslich zu dessen isolierter Herstellung. Um den Wirkstoffbedarf für die Arzneimittelproduktion zu decken, musste allerdings eine effizientere Herstellungsmethode entwickelt werden. Für dieses neue Verfahren wurde K. Barry Sharpless und Mitarbeitern im Jahr 2001 der Nobelpreis in Chemie verliehen. "Das Ziel, durch Innovation eine Verbesserung zu erreichen, ist uns im Fall von Esomeprazol gelungen", schloss Dr. Roth seinen Vortrag.

"Gastfamilien": Unterstützung für ein innovatives Projekt
Im Herbst 2003 erhielt AstraZeneca eine ungewöhnliche Anfrage. Professor Daniel Hell und Dr. René Bridler von der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich (PUK) suchten Unterstützung für das Projekt "Gastfamilien für Psychischkranke". Sabine Schneitter, Business Unit Director CNS und innerhalb von AstraZeneca verantwortlich für das Projekt, wies auf bestehende Mängel bei der Betreuung psychiatrischer Patienten hin. Problematisch ist beispielsweise die zeitweise Überbelegung einzelner psychiatrischer Abteilungen. Zudem reisst der Spitalaufenthalt die Patienten aus ihrem sozialen Netz und fördert ihre Stigmatisierung.

Unter dem Motto "Krank zu gesund, statt krank zu krank" möchten die Initiatoren Personen mit einer schweren seelischen Krise oder Menschen mit einer psychiatrischen Erkrankung, bei denen es zu einer Verschlechterung gekommen ist, statt in der Klink in so genannten Gastfamilien unterbringen. Die medizinische Betreuung wird während des Aufenthalts von einem mobilen, spezialisierten Team der PUK Zürich sichergestellt. Das von einem gemeinnützigen Verein getragene, in der Schweiz und Europa bisher einmalige Projekt startet in der 2. Hälfte dieses Jahres und wird von AstraZeneca mit einem Betrag von 200'000 CHF unterstützt.
Grundsätzlich, so Sabine Schneitter, findet Sponsoring bei AstraZeneca unter dem partnerschaftlichen Gedanken statt, dass alle Beteiligten im Gesundheitswesen davon profitieren sollten.

Unternehmerische Verantwortung
AstraZeneca beschäftigt weltweit 60'000 Mitarbeiter in 100 Ländern. Die internationale Tätigkeit ist für das Unternehmen auch mit einer globalen Verantwortung verbunden. "Unsere Unternehmensphilosophie basiert auf einer nachhaltigen Entwicklung auf den Gebieten Wirtschaft, Umwelt und Soziales. Nur so lässt sich auch ein langfristiger Erfolg sichern", lauteten die Worte von Rolf Zwygart, Corporate Affairs Director. Auf dieser Basis hat AstraZeneca globale Standards entwickelt, die lokal umgesetzt werden und deren Wirksamkeit ständig überprüft wird. Für den lokalen Standort liegt der wirtschaftliche Benefit vor allem in der Schaffung von Arbeitsplätzen, Steuerabgaben und dem gemeinnützigen Engagement. Unter "Community support" wird dieses Engagement zusammengefasst. Für den hiesigen Standort bedeutet das jährliche Medikamentenspenden im Wert von 1,3 Millionen Schweizer Franken an Hilfsorganisationen, Beiträge an soziale Institutionen wie Kinderkrippen oder Familienberatungen, um nur einige zu nennen. In der Region Zug engagiert sich AstraZeneca unter anderem zusammen mit dem Eishockey Verein Zug, EVZ, in der Gesundheitsförderung.

Für weitere Informationen besuchen Sie die folgenden Webseiten:

http://www.astrazeneca.ch
http://www.gastfamilien.ch

(Ende)
Aussender: AstraZeneca AG
Ansprechpartner: Frau Spieler Jacqueline
Tel.: 041 725 75 75
E-Mail: Jacqueline.Spieler@ASTRAZENECA.COM
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