Asiaten bleiben im US-Kino nur Nebenrollen
Studie belegt fehlende Sichtbarkeit in Hollywood-Filmen und negative stereotype Darstellungen
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Filmklappe: Asiaten im US-Kino nur in Nebenrollen (Foto: pixabay.de/dmncwndrlch) |
Los Angeles (pte021/19.05.2021/11:30) Außer Actionstar Dwayne Johnson schaffen kaum Asiaten oder Pazifik-Inselbewohner (API) den Sprung ins Rampenlicht der US-Filmindustrie. Sie bekommen nur selten eine Hauptrolle, wie eine Studie von Forschern der Annenberg Inclusion Initiative http://annenberg.usc.edu/research/aii der University of Southern California http://usc.edu und der Soziologin Nancy Wang Yuen zeigt. Finanziert wurde die Untersuchung von den Amazon Studios und der UTA Foundation.
"Epidemie der Unsichtbarkeit"
Etwa 7,1 Prozent der US-Bevölkerung identifizieren sich als asiatische oder pazifische Insulaner. In den 1.300 Filmen mit den höchsten Einnahmen während des Untersuchungszeitraums, wurden der Studie zufolge nur 3,4 Prozent der entscheidenden Film-Rollen von API-Akteuren gespielt. 44 Mal waren sie in Hauptrollen zu sehen, davon allein in 14 Fällen Dwayne Johnson. Nur sechs Filme zeigten eine weibliche API-Figur in einer Hauptrolle.
Die Wissenschaftler sprechen in ihrer Analyse demnach sogar von einer "Epidemie der Unsichtbarkeit" für Asiaten und Inselbewohner aus dem Pazifik in Filmen, die von 2007 bis 2019 veröffentlicht wurden. Zudem hätten sowohl diese Unterrepräsentation auf der Leinwand als auch stereotype Darstellungen in Kinofilmen womöglich zu den jüngsten Vorfällen von Gewalt und Belästigung gegen Asiaten in den USA beigetragen.
Mögliche dramatische Folgen
67 Prozent der API-Charaktere in den untersuchten Kino-Streifen wurden als "ewige Ausländer" mit nicht-amerikanischem Akzent dargestellt, waren hypersexualisiert, rassistischen Beleidigungen ausgesetzt oder bedienten andere Stereotypen, so die Forscher. "Massenmedien sind ein Faktor, der zur Aggression gegenüber dieser Gemeinschaft beitragen kann", erklärt USC-Professorin Stacy L. Smith, Gründerin und Direktorin der Annenberg Inclusion Initiative. Sie befürchtet aufgrund fehlender Sichtbarkeit und diskriminierenden Darstellungen negative gesellschaftliche Folgen.
Die Studie bestätigt bisherige Forschungsergebnisse, nach denen neben API auch Frauen, Farbige und LGBTQ-Personen im US-Kino und -Fernsehen unterrepräsentiert sind (pressetext berichtete: http://pte.com/news/20160908003 ). Als Reaktion darauf haben sich Hollywoods Studios verpflichtet, die Diversität der Menschen vor und hinter der Kamera zu erhöhen. So sind zumindest die romantische Komödie "Crazy Rich Asians" (2018) und der Actionfilm "Mulan" (2020) umfassend asiatisch besetzt.
Weitere und detaillierte Informationen zur Studie "The Prevalence and Portrayal of Asian and Pacific Islanders across 1,300 Popular Films": http://bit.ly/3fzXkWS
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