pte20200114002 Bildung/Karriere, Unternehmen/Wirtschaft

Arbeits-Mails am Abend stressen Briten

"Always On"-Kultur schadet Familienleben - Flexible Zeiten oft mit Überstunden verbunden


Mutter: Arbeit zuhause stresst (Foto: unsplash.com, Sharon McCutcheon)
Mutter: Arbeit zuhause stresst (Foto: unsplash.com, Sharon McCutcheon)

London (pte002/14.01.2020/06:05) Mehr als die Hälfte der Eltern in Großbritannien werden am Abend zuhause von E-Mails aus der Arbeit geplagt, die zusätzliche, unbezahlte Dienstzeiten bedeuten. Laut einer Umfrage der Wohltätigkeitsorganisation Working Families http://workingfamilies.org.uk zieht die "Always On"-Kultur, also die Erwartung, auch zuhause verfügbar zu sein, eine Erhöhung der Arbeitsbelastung nach sich.

"Menschenmögliche Aufgaben"

"Flexible Arbeitszeiten sind entscheidend für die Balance zwischen der Arbeit von Eltern und ihrer Verantwortung für ihre Kinder. Aber Flexibilität alleine reicht nicht. Unternehmen sollten sicherstellen, dass ihre Angestellten am Arbeitsplatz menschenmögliche Aufgaben bekommen. Vorgesetzte sollten mit gutem Beispiel vorangehen und die Grenze zwischen Arbeit und Privatleben streng einhalten", meint Working-Families-CEO Jane van Zyl.

Laut der Umfrage, die Working Families bei mehr als 3.000 britischen Eltern durchgeführt hat, arbeiten 55 Prozent davon flexibel. Fast die Hälfte (44 Prozent) checken regelmäßig zuhause ihre Arbeits-E-Mails, drei Viertel von ihnen sind der Meinung, dass sie dabei keine Wahl haben. Für 47 Prozent verschwimmt durch moderne Technologie die Grenze zwischen Arbeit und Privatleben.

"Arbeitsmodus" stört Familienleben

Sowohl Männern als auch Frauen ist eine gesunde Work-Life-Balance wichtig, jedoch arbeiten Frauen eher weniger als Männer, um sich der Betreuung der Kinder zu widmen. 40 Prozent der befragten Mütter arbeiten nur Teilzeit, dagegen tun das nur vier Prozent der Väter. Das hat auch einen Einfluss auf das Gehalt, die befragten Mütter verdienten durchschnittlich deutlich weniger als die Väter.

Der "Arbeitsmodus" zuhause wirkt sich negativ auf das Leben von Eltern aus. Mehr als die Hälfte (54 Prozent) hatten deswegen schon Streitigkeiten mit ihren Kindern, 57 Prozent mit ihren Partnern. Eine feindselige Arbeitsumgebung führt auch dazu, dass Eltern nicht ehrlich über ihre familiären Verantwortungen sprechen, damit sie nicht in einem negativen Licht gesehen werden. So haben 37 Prozent der Befragten schon einmal eine Krankheit vorgetäuscht, um Zeit für die Familie zu haben.

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