pte20221104012 in Leben

Antibiotika senken Risiko für Magenblutungen

Erhebung mit 30.000 Teilnehmern belegt Wirksamkeit einer kurzfristigen Therapie nach Aspirin


Aspirin: Antibiotika schützen vor inneren Blutungen (Foto: pixabay.com, Hilbert Kuipers)
Aspirin: Antibiotika schützen vor inneren Blutungen (Foto: pixabay.com, Hilbert Kuipers)

Nottingham (pte012/04.11.2022/10:30)

Laut einer neuen Studie der University of Nottingham lässt sich das Risiko von Magenblutungen, die durch die langfristige Einnahme von Aspirin verursacht werden, durch eine kurzfristige Antibiotika-Therapie verringern. Damit würde möglicherweise die Sicherheit von Aspirin verbessert, wenn das Medikament zur Vorbeugung von Herzinfarkten, Schlaganfällen und vielleicht einigen Arten von Krebs eingesetzt wird.

Daten aus Großbritannien

Aspirin ist in geringen Mengen bei Patienten mit hohem Risiko für einen Schlaganfall oder Herzattacken ein sehr nützliches präventives Medikament. In seltenen Fällen kann das Mittel jedoch zu Blutungen von inneren Geschwüren führen. Durch die Verdünnung des Blutes verursacht das Medikament diese Blutungen. Die Geschwüre könnten mit Helicobacter pylori durch eine bestimmte Art von Bakterien verursacht werden. Im Rahmen der Studie "HEAT" ist untersucht worden, ob eine kurzfristige Einnahme von Antibiotika zur Beseitigung dieser Bakterien das Risiko innerer Blutungen bei der langfristigen Einnahme von Aspirin verringert.

Bei dieser Studie handelt es sich um ein groß angelegtes Projekt, das in 1.208 Praxen von britischen Allgemeinmedizinern durchgeführt wurde. Die Forscher haben jene klinischen Daten ausgewertet, die routinemäßig in den Praxen erstellt werden. Zudem wurden Akten aus Krankenhäusern gesichtet. Die Patienten wurden somit nicht erneut kontaktiert. Angeschrieben wurden 188.875 Patienten, die Aspirin einnahmen. 30.166 erklärten sich bereit teilzunehmen. Positiv auf H. pylori Getestete erhielten per Zufall entweder Antibiotika oder Blindpräparate. Die Teilnehmer wurden sieben Jahre lang weiter beobachtet.

Weniger Krankenhausaufenthalte

Innerhalb der ersten zweieinhalb Jahre wurden Patienten, die Antibiotika erhalten hatten, weniger wahrscheinlich aufgrund von Blutungen ins Krankenhaus eingeliefert. In Zahlen ausgedrückt, lag das Verhältnis bei sechs im Vergleich zu 17 Personen. Der Schutz der Antibiotika stellte sich sehr rasch ein. Die ersten Patienten, die Blindpräparate erhielten, wurden bereits nach sechs Tagen eingeliefert. Bei der Behandlung mit Antibiotika erfolgte das erst nach 525 Tagen. Über einen längeren Zeitraum lässt die schützende Wirkung der Medikamente nach. Die allgemeine Zahl der Krankenhausaufenthalte war geringer als gedacht.

Das entspricht anderen Forschungsergebnissen, die darauf hinweisen, dass Magengeschwüre abnehmen. Das Risiko für Patienten, die Aspirin bereits einnehmen, ist allgemein gering. Das Risiko ist bei der ersten Behandlung mit Aspirin höher. Daher dürfte eine Untersuchung auf H. pylori und die Behandlung einer Erkrankung laut dem leitenden Wissenschaftler Chris Hawkey sinnvoll sein. Details wurden in "The Lancet" veröffentlicht.

(Ende)
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