pte20190823002 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Alzheimer: Gen erschwert Zugang zu Wissen

Wissenschaftler haben völlig neuen Ansatz für einen Test zur Früherkennung entwickelt


Gene beeinflussen den Wissenserwerb (Foto: pixelio.de, fotoART by Thommy Weiss)
Gene beeinflussen den Wissenserwerb (Foto: pixelio.de, fotoART by Thommy Weiss)

North York (pte002/23.08.2019/06:05) Erwachsene mit einem Gen, das mit einem erhöhten Alzheimer-Risiko in Zusammenhang steht, haben laut einer gemeinsame Studie des Baycrest Centre for Geriatric Care http://baycrest.org und der University of Oxford http://ox.ac.uk größere Schwierigkeiten beim Zugang zu kürzlich erworbenem Wissen. Das ist laut den in "Scientific Reports" veröffentlichten Ergebnissen auch dann der Fall, wenn die Betroffenen keine Symptome von Gedächtnisproblemen aufweisen.

APOE-Gene untersucht

Ältere Erwachsene, die über einen bestimmten Stamm des Gens APOE4 verfügten, konnten unterstützende Informationen nicht nutzen, die sie gerade bei einem Hörversuch gelernt hatten. Die Ergebnisse legen nahe, dass die Betroffenen größere Schwierigkeiten beim Zugriff auf Wissen aus ihrem Gedächtnis haben, um ihre Aufmerksamkeit in einer Art und Weise zu lenken, die ihre Leistung verbessert hätten. Diese Erkenntnisse könnten zur Entwicklung neuer Möglichkeiten bei der Identifizierung von Personen mit einem Erkrankungsrisiko führen.

An der Erhebung haben 60 in der Oxford Biobank http://www.oxfordbiobank.org.uk registrierte Teilnehmer teilgenommen, die zwischen 40 und 61 Jahren alt waren. Sie verfügten über unterschiedliche Kombinationen der APOE-Gene. Eine Gruppe verfügte über die Kombination APOE3/APOE4, eine andere über einen Satz von APOE4-Genen, eine weitere über einen Satz von APOE3-Genen. Alle Teilnehmer verfügten über ein normales Gehör, schnitten bei der kognitiven Beurteilung im Normalbereich ab und füllten einen Fragebogen zu ihrem Gedächtnis aus.

Versuche mit Audio-Clips

Jeder Teilnehmer hörte sich 92 Audio-Clips an und wurde aufgefordert zu bestimmen, woher der Sound des Clips kam, also ob er im linken, rechten oder auf beiden Ohren zu hören war. War die Antwort falsch, wurde der Clip erneut abgespielt. Nach einer Stunde Pause wurden die 92 Clips erneut abgespielt. Bei diesem Test wurden die Probanden gefragt, ob sie am Ende des Clips ein zusätzlichen Ton gehört hatten. Wurde dieser wahrgenommen, sollten die Teilnehmer einen Knopf drücken. Jeder Clip wurde zweimal abgespielt. Beim ersten Mal wurde er wiederholt, beim zweiten Mal kam ein weiterer Ton hinzu.

Unabhängig vom APOE-Genotyp waren alle älteren Erwachsenen in der Lage, die Info zu lernen und sich an die Stelle des Audio-Clips zu erinnern. Personen mit dem APOE4-Gen fiel es jedoch schwerer, den zusätzlichen Ton am Ende zu identifizieren. Laut Seniorautor Claude Alain waren diese Personen nicht in der Lage, die zuvor gelernte Info zu nutzen. Damit stehe ein Test zur Verfügung, der sensibel auf Veränderungen bei Personen mit diesem Gen reagiert - und das, bevor eine standardmäßige neuropsychologische Beurteilung diese Defizite erkennbar macht.

(Ende)
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