pte20210614003 Produkte/Innovationen, Forschung/Entwicklung

Alkoholsündern werden Ohren langgezogen

Innovatives Gerät analysiert Ausdünstungen der Haut künftig bequem über Ohrschützer


Ohrschützer: Diese messen auch Alkoholpegel (Grafik: Counselling, pixabay.com)
Ohrschützer: Diese messen auch Alkoholpegel (Grafik: Counselling, pixabay.com)

Ithaca (pte003/14.06.2021/06:10)

Die Polizei lässt Autofahrer, die im Verdacht stehen, zu viel getrunken zu haben, ins Röhrchen pusten. Weil man dabei schummeln kann folgt oft noch ein Bluttest. Alles nicht mehr nötig, wenn sich eine Entwicklung von Forschern der Cornell University https://www.cornell.edu/ in Ithaca im US-Bundesstaat New York durchsetzt.

Das von einem Team um Kohji Mitsubayashi entwickelte Gerät besteht aus einem modifizierten Paar handelsüblicher Ohrenschützer, die Gas sammeln, das durch die Haut der Ohren freigesetzt wird, und einem Ethanoldampfsensor. Erkennt dieser Spuren von Alkohol leuchtet eine LED auf. Sie ist umso heller, je mehr Ethanol im Blut ist.

[b]Parallelmessungen mit dem gleichen Ergebnis[/b]

Die Entwickler erfassten mit ihrem Gerät 140 Minuten lang den über die Ohren freigesetzten Ethanoldampf von drei männlichen Probanden, die 0,4 Gramm Alkohol pro Kilogramm Körpergewicht konsumiert hatten. Parallel dazu erfassten sie die Ethanolkonzentrationen in der Atemluft der Probanden sowie einem Laboranalysegerät.

Es stellte sich heraus, dass die Konzentrationen, die die Ohrenschützer anzeigten, mit denen im Atem übereinstimmten. Da bekannt ist, dass die Konzentration von Alkohol im Blut mit der von Alkohol in der Atemluft korrelieren, ist das neue Gerät geeignet, die Konzentration abzuschätzen.

[b]Die Ohren sind besser geeignet als die Hand[/b]

Die höchste Ethanolkonzentration, die an den Ohren freigesetzt wurde, betrug 148 Teile pro Milliarde. Das war das Doppelte der Konzentration, die über die Haut der Hand freigesetzt wurde, aber eben genau so viel wie der Atemsensor registrierte. Frühere Geräte verwendeten die Hand, um den Blutalkoholspiegel als weniger invasive Alternative zum Atmen zu messen, da bei diesen Geräten kein Schlauch in den Mund eingeführt werden muss. „Unsere Ergebnisse legen nahe, dass die Ohren dafür ein besser geeigneter Ort sind", sagt Mitsubayashi

Die Entwickler glauben, dass ihre Methode nicht nur eingesetzt werden kann, um Alkoholsünder zu überführen. Sie könne auch genutzt werden, um bestimmte Krankheiten zu erkennen, bei denen die Ausdünstungen der Haut charakteristisch verändern, etwa bei Leberproblemen.

(Ende)
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