pte20191114003 Medizin/Wellness, Politik/Recht

Alkoholismus: Kratom wirksam, aber unsicher

Selbstmedikation in den USA weitverbreitet - Jedoch besteht wiederum Abhängigkeitsrisiko


Kratom: Forschung sucht nach Alternativen (Grafik: purdue.edu, R. van Rijn)
Kratom: Forschung sucht nach Alternativen (Grafik: purdue.edu, R. van Rijn)

West Lafayette (pte003/14.11.2019/06:05) In den USA reißt die Diskussion um die Sicherheit von Kratom nicht ab. Die opioidähnliche Substanzen enthaltende Pflanze wurde mittlerweile von der US-Arzneimittelbehörde FDA als bedenklich eingestuft. Kratom wird in Spezialgeschäften und online verkauft. Forscher der Purdue University http://purdue.edu haben jetzt die Wirkung von Kratom und die möglichen Auswirkungen auf Alkoholkranke untersucht. Von dieser Sucht sind allein in den USA 15 Mio. Menschen betroffen. Kratom wird immer häufiger als Selbstmedikation gegen die Sucht eingesetzt.

Bessere Versorgung erforderlich

Laut Forschungsleiter Richard van Rijn besteht in den USA die große Herausforderung darin, dass die Alkoholkrankheit mit bestehenden Medikationen nicht entsprechend behandelt wird. Tatsächlich werden, so der Experte, weniger als zehn Prozent der Patienten behandelt. Da es nur wenige wirklich wirksame Therapien gebe, sei es von Bedeutung, dass diese Patienten eine bessere medizinische Versorgung erhalten.

Gemeinsam mit Forschern von Memorial Sloan-Kettering und der Washington University hat das Team die mögliche Wirkung von Kratom und seiner Bestandteile auf den Körper und die Fähigkeit, den Alkoholkonsum zu verringern, untersucht. Laut den im "British Journal of Pharmacology" veröffentlichten Studienergebnissen dürfte Kratom bei der Selbstmedikation wirksam, aber nicht völlig sicher sein.

Nebenwirkungen berücksichtigen

Laut van Rijn wiesen die Ergebnisse eher darauf hin, dass andere Ansätze sinnvoller wären, die zudem nicht zu den Nebenwirkungen von Kratom führen. Dieser Konsum kann nämlich seinerseits wieder zu einer Abhängigkeit führen. Die Wissenschaftler konzentrierten sich bereits in der Vergangenheit auf den Delta-Opioid-Rezeptor. Damit steht ein anderer Rezeptor zu Verfügung als jener, an den sich verschreibungspflichtige Opioide anbinden. Entsprechende Medikamente wurden bereits entwickelt.

(Ende)
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