pte20181220002 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Algorithmus entlarvt gefährliche Restaurants

Risiken durch verdorbene Speisen sollen dank einer selbstlernenden Software minimiert werden


Bauchweh: Einige Lokale gefährlich (Foto: Stephanie Hofschlaeger, pixelio.de)
Bauchweh: Einige Lokale gefährlich (Foto: Stephanie Hofschlaeger, pixelio.de)

Mountain View/Cambridge (pte002/20.12.2018/06:05) Google hat mit Forschern der Harvard University http://harvard.edu einen selbstlernenden Algorithmus entwickelt, der jene Restaurants brandmarkt, in denen die Wahrscheinlichkeit groß ist, verdorbene Speisen serviert zu bekommen. Zu den größten Gefahren gehören Salmonellen. Jedes Jahr erkrankt einer von sechs Amerikanern, weil er in einem Restaurant verdorbene Speisen verzehrt hat, so Zahlen des U.S. Center for Disease Control and Prevention (CDC).

Tests in Las Vegas und Chicago

Wenn Nutzer beispielsweise Begriffe wie "Brechdurchfall" oder "Magenkrämpfe" eingeben, sucht der Algorithmus Restaurants, die mit diesen Worten schon einmal in Verbindung gebracht wurden. Tests fanden bisher in Chicago und Las Vegas statt. Die so gebrandmarkten Restaurants und andere, die durch Klagen von Gästen bekannt wurden, bekamen dann Besuch von Gesundheitsinspektoren. Diese wussten nicht, aufgrund welcher Infos sie kontrollierten. Dabei stellte sich heraus, dass die Trefferquote bei den Restaurants, die per Algorithmus ausgesucht worden waren, bei 52,3 Prozent lag. Bei denen, die aufgrund von Beschwerden kontrolliert wurden, lag sie bei nur 22,7 Prozent.

"Wir haben gerade einmal die Oberfläche dessen gestreift, was bei selbstlernenden Algorithmen in diesem Bereich möglich ist", sagt Forscher Evgeniy Gabrilovich. Sie könnten in Zukunft eine wichtige Rolle dabei spielen, Erkrankungen wegen verdorbenem Essen zu verhindern. Die Methode biete Ergebnisse fast in Echtzeit und sei überdies sehr kostengünstig.

Lage in Deutschland überschaubar

Laut dem CDC erkranken pro Jahr allein in den USA 48 Mio. Menschen durch verdorbene Speisen. 120.000 davon müssen in Krankenhäusern behandelt werden. In Deutschland ist die Situation nicht so schlimm. Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit http://bvl.bund.de und das Robert-Koch-Institut http://rki.de beziffern die Zahl der Erkrankungen für das Jahr 2016 auf 2.500, 440 mehr als im Jahr davor. Als häufigste Ursache für eine Vergiftung gilt nicht abgekochte Rohmilch, die oft an "Milchtankstellen" von Bauern zu haben ist.

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