pte20190424001 Unternehmen/Wirtschaft, Tourismus/Reisen

Airbnb: Unregulierter Markt schadet Hotels

Einprozentiges Angebotsplus reduziert Umsätze zwischen 0,02 Prozent und 0,04 Prozent


Airbnb: Bedrohung für Hotellerie (Foto: pixabay.com, freestocks-photos)
Airbnb: Bedrohung für Hotellerie (Foto: pixabay.com, freestocks-photos)

Tallahassee (pte001/24.04.2019/06:00) Der Erfolg von Airbnb http://airbnb.com wirkt sich negativ auf die Besucherzahlen und Umsätze der Hotellerie aus und drückt dadurch auch deren Preise. Zu dem Ergebnis kommt eine Auswertung der Florida State University http://fsu.edu . Für Studienleiter Tarik Dogru zählt der Community-Marktplatz heute als eine disruptive Technologie. "Airbnb steckt noch in den Kinderschuhen und jeden Tag werden mehr Gastgeber zum Angebot hinzugefügt", sagt der Forscher.

Hohe Verluste für Hotels

Für die Studie haben die Wissenschaftler die Auswirkungen von Airbnb auf die Hotellerie in zehn US-Städten von 2008 bis 2017 untersucht. In dieser Zeit hat sich das Angebot an mietbaren Immobilien auf dem Online-Marktplatz jedes Jahr mehr als verdoppelt. Weltweit sind heute über sechs Mio. Immobilien in 81.000 Städten auf Airbnb gelistet. In den untersuchten Städten führte eine einprozentige Erhöhung des Angebots zu einer Reduzierung der Umsätze in der Hotellerie zwischen 0,02 Prozent und 0,04 Prozent. Laut Dogru bedeutet das allein in New York City im Jahr 2016 einen Verlust von bis zu 365 Mio. Dollar (etwa 325 Mio. Euro). Die Verluste betreffen sowohl günstige Hotels als auch Luxushotels. Das liege vor allem daran, dass Airbnb kürzlich einen Vorstoß in den Luxussektor gewagt hat.

Dogru zufolge ist der Hauptgrund für den Siegeszug des von Community-Marktplatzes die vergleichsweise geringe Regulierung. "Airbnb übernimmt keine Verantwortung für die Sicherheit der Gäste, ist in einigen Zuständigkeitsbereichen nicht besteuert und ist flexibel bei der Schaffung von mehr Angebot", so Dogru. Dagegen könne es Jahre dauern, ein neues Hotel zu bauen. Ein weiterer Grund für den Erfolg sei die authentische Erfahrung, die Airbnb bietet. Man könne mehr mit der lokalen Bevölkerung und Kultur interagieren als bei einem Hotelaufenthalt.

Dilemma für Gesetzgeber

Mehr Umsätze für Airbnb bedeutet auch weniger Geld für Städte und Kommunalverwaltungen. Dogru sieht ein Dilemma für den Gesetzgeber, denn es sei nicht möglich, das Unternehmen exzessiv zu regulieren, ohne dabei der Innovation zu schaden, die den Kunden zugute kommt. Airbnb habe nämlich auch indirekte Vorteile für Restaurants und Unterhaltungsbetriebe. "Wir brauchen Airbnb, wenn es übermäßige Nachfrage nach Zimmern gibt, aber es muss Regulierungen geben", unterstreicht Dogru abschließend.

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