pte20240326001 Forschung/Entwicklung, Medizin/Wellness

ADHS: Pillen und psychosoziale Therapie helfen

US-Forscher des Southern Evidence Review Center werten Ergebnisse von 23.000 Studien aus


Kind mit ADHS: Viele leiden unter psychischen Störungen (Foto: pixabay.com, Esther Merbt)
Kind mit ADHS: Viele leiden unter psychischen Störungen (Foto: pixabay.com, Esther Merbt)

Los Angeles (pte001/26.03.2024/06:00)

Medikamente und psychosoziale Therapie sind laut einer neuen Studie des Southern Evidence Review Center zur Behandlung der Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) geeignet. Das Team unter der Aufsicht von Susanne Hempel hat mehr als 23.000 Publikationen zum Thema ADHS überprüft. Details sind in "Pediatrics" nachzulesen.

Protokolle ausgewertet

Von der American Academy of Pediatrics ausgewählte Mediziner wollen die Bewertungen der wissenschaftlichen Erkenntnisse nutzen, um aktualisierte medizinische Leitlinien zu erstellen, die dann landesweit zum Einsatz kommen sollen. Laut Hempel wurden dafür nur die fundiertesten Studien berücksichtigt, die es ermöglichten, überzeugende Aussagen zu wissenschaftlichen Erkenntnissen zu treffen.

Vor dem Start der "Literature Review" haben die Forscher ihre Fragen und Protokolle in Zusammenarbeit mit zahlreichen ADHS-Experten analysiert, um sicherzustellen, dass die Ergebnisse Patienten, ihren Familien und den sie versorgenden Personen direkt Vorteile bringen. Während dieses Prozesses posteten die Forscher ihre vorläufigen Ergebnisse und ermöglichten 45 Tage lang öffentliche Kommentare.

Die umfangreiche Recherche beschränkte sich in der Folge nicht auf Diagnosewerkzeuge oder Behandlungsansätze, deren Wirksamkeit bereits bewiesen war. Von den 23.000 Publikationen wählte das Team schließlich 550 Studien für die abschließende Analyse aus. Dabei wurden schlüssige Designs wie randomisierte kontrollierte Studien bevorzugt.

Ergebnisse nicht einheitlich

Für die Diagnose von ADHS stehen viele Möglichkeiten zur Verfügung. Bei mehreren Ansätzen konnten die Forscher erhebliche Unterschiede bei den Ergebnissen nachweisen. Einige Studien gingen zum Beispiel davon aus, dass eine bestimmte Methode sehr wirkungsvoll war. Andere Studien wiesen darauf hin, dass diese Methode nur schlecht abgeschnitten hatte.

Viele Behandlungsansätze wurden gründlich getestet. Dabei gibt es eine aussagekräftige Beweislage für Medikamente und psychosoziale Ansätze wie die Verhaltensmodifikation. Zusätzlich wurde eine ganze Reihe von nicht-medikamentösen Behandlungsansätzen wie das kognitive Training, Neurofeedback, körperliche Bewegung, Ernährung und Nahrungsergänzungsmittel, die Unterstützung der Eltern und Interventionen in der Schule analysiert.

Medikamente helfen am besten

Laut dem leitenden Wissenschaftler Bradley Peterson weisen Medikamente die überzeugendsten Belege dafür auf, dass dadurch nicht nur die ADHS-Symptome verbessert werden, sondern auch andere häufig begleitend auftretende Probleme wie ein oppositionelles und störendes Verhalten.

Zusätzlich wollten die Forscher herausfinden, wie die Bezugspersonen der Kinder beurteilen können, ob es notwendig ist, die Behandlung fortzusetzen. Die Experten sind sich allgemein einig, dass es sich dabei um eine entscheidende Frage handelt. Bisher haben sich jedoch nur wenige Studien mit diesem Thema beschäftigt. Daher kam das Team zu dem Fazit, dass hier mehr Forschung notwendig ist.

(Ende)
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